Shots no. 7: Himmel und Horror. Prärieepisoden
Dominik Mösching - Hast du schon einmal den Himmel gesehen? Saskatchewan besteht fast ausschliesslich daraus. Die Prärieprovinz Kanadas...
Ebenso dramatisch verändert sich im Süden Albertas die Landschaft. Die Prärie bricht plötzlich in die Flusstäler der Badlands ab, wo die Erosion bizarre Gesteinsformationen komponiert. Generationen von Paläontologen haben hier schon ihre Bestimmung beziehungsweise tonnenweise Dinosaurierknochen gefunden. Das abgelegene Nest Drumheller ernannte sich deshalb kurzerhand zur Dinosaurierhauptstadt, was mit Pappmaché-Dinos an jeder Strassenecke und dem (gemäss Eigenwerbung) weltgrössten T-Rex unterstrichen wird. Der Arme reicht mit seinen 25 Metern aber nicht einmal aus dem Flusstal hinaus.
Auf der Suche nach einer Unterkunft – Tags darauf will ich mit zwei Reisefreunden das (gemäss Eigenwerbung) grösste Dinosauriermuseum der Welt besuchen – werden wir in Wayne endlich fündig. Ein paar Kilometer flussabwärts in einem Seitencanyon gelegen, sind in dieser Quasi-Geisterstadt mit aktuell 27 Einwohnern die Saurier nur ferne Erinnerung. An ihre Stelle tritt eine staubige Western-Atmosphäre, das zerschossene "Danger"-Schild macht nachhaltigen Eindruck. Wir steigen im Last Chance Saloon ab, sind die einzigen Gäste und der Inhaber verlässt noch vor Sonnenuntergang das Haus.
Wenn wir gewusst hätten, dass wir auch noch grundlos in die Badlands gelockt wurden – ausgerechnet am nächsten Tag würde das Museum geschlossen sein – hätten wir uns vom nächtlichen Knarren der Dielen erst recht einschüchtern lassen. B-Movie-Horror at its best.
Altehrwürdiger Getreideheber, Symbol der Prärie.
Suboptimal erschlossen, aber eine Aussicht wie nirgendwo sonst auf der Welt.
Bewegliche Lettern, um flexibel auf Abgänge zu reagieren: Geisterstadt Wayne.
Zuflucht für verlorene Seelen.
Das glaubwürdigste Gefahrenschild aller Zeiten.
Bisherige Shots From the Road findest du hier.