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2. März 2008, 21:11 Music Kultur

Review: Born to Samba

Sebastian Mayr - „Sorriam, Senhor, Sorriam! Estão na Bahia.“ – Lächeln Sie doch, mein Herr, lächeln Sie! Sie sind in Bahia. So lautet ein Sprichwort in Brasilien, was vielleicht auch ein bisschen das Resümé der neuen Show des 24-köpfigen Ensemble aus dem nordöstlichen Bundesstaat Bra...

„Sorriam, Senhor, Sorriam! Estão na Bahia.“ – Lächeln Sie doch, mein Herr, lächeln Sie! Sie sind in Bahia. So lautet ein Sprichwort in Brasilien, was vielleicht auch ein bisschen das Resümé der neuen Show des 24-köpfigen Ensemble aus dem nordöstlichen Bundesstaat Brasiliens sein kann.

Nach Hamburg und München gastiert die Musik- und Tanzshow des britischen Regisseurs Toby Gough nun seit Ende Februar in der Züricher Maag Music Hall. Obschon der Funke bis zuletzt nicht so recht überspringen wollte, erfreuten sich die Zuschauer in der fast ausverkauften Halle des zweiten Showabends dennoch an der Vielseitigkeit und Ausgelassenheit der Show. Sowohl die folkloristisch geprägten Songs und besonders die spektakulären Tanzeinlagen sorgten für zustimmenden Applaus des Publikums, auch wenn die Show alles in allem etwas in den Erwartungen zurück blieb.

„Born to Samba“ ist ein Mix aus brasilianischer Musik, Show- und Tanzeinlagen, viel Haut und brasilianischem Lebensgefühl. Ob Karneval-Samba, Bossa Nova der 50er und 60er Jahre, oder heisse und moderne Rhythmen aus den Favelas von heute, die Show kann mit einer breiten Palette von Musik aufwarten. Herausragend sind jedoch weniger die Musik-, sondern vielmehr die Tanzeinlagen. Allen voran sorgten die oberkörperfreien Capoeira Tänzer mit ihrer Akrobatik, Improvisation und Kreativität für Aufsehen und heiztem dem Publikum ein. Aber auch Samba-Tanz Begeisterte kamen bei der Show auf ihre Kosten (ab 49,- SF). Ob Samba de Roda, den Forro aus dem Sertão oder urbane Samba-Reggae, knappbekleidete Jungs und Mädels zeigten die Vielseitigkeit brasilianischer Sambamusik und Tanzensfreude auf.

Trotz allem vermochte die Truppe das Publikum erst zum Ende des Abends aus den Sesseln zu heben. Dies mag wohl weniger an den Musikern und Tänzern selbst liegen, sondern eher an der statischen und effektlosen Bühneninszenierung, die die Dynamik und den Enthusiasmus der Tänzer kaum wiederspiegelte. Aber auch der sehr grosse, bestuhlte und wenig intime Saal der Maag Music Hall und das sicherlich etwas geschaffte Publikum an diesem Mittwochabend, mögen ihren Teil zu der etwas gehemmten Atmosphäre beigetragen haben. Alles in allem besticht die Gruppe in der Kombination aus meist fröhlich-vielseitiger Musik und schweisstreibender, karnevalesker Ausgelassenheit, weshalb dennoch mindestens für einen unterhaltsamen Abend gesorgt ist. Das Ensemble gastiert noch bis 16. März in Zürich.

Ausschnitt "Born to Samba" Hamburg

Links

http://www.borntosamba.ch/ offizielle Website

http://www.youtube.com/watch?v=VoEUGVwmeeY&feature=related offizieller Trailer

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