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17. März 2008, 15:08 Movie Music

Juno

Christina Ruloff - Schwangerschaft für einmal ohne Moralpredigt und Hysterie; coole Teenager mit denen man sich – für einmal – wirklich identifizieren kann: Juno ist schlich ein wunderbarer Film! Daher folgt ein unorthodoxer Rat: Anschauen und Lachen!Juno MacGuff ist ein normales Mädchen in ...

Schwangerschaft für einmal ohne Moralpredigt und Hysterie; coole Teenager mit denen man sich – für einmal – wirklich identifizieren kann: Juno ist schlich ein wunderbarer Film! Daher folgt ein unorthodoxer Rat: Anschauen und Lachen!

Juno MacGuff ist ein normales Mädchen in einer amerikanischen Kleinstadt; zugegeben, Juno ist cool, hat eine immense Klappe und sagt so ziemlich alles, was sie ihr gerade einfällt, macht also laufend dreiste, ziemlich zutreffende Bemerkungen. Als ihr eines Abends langweilig ist, beschliesst sie mit Bleeker, einem guten Freund, zu schlafen – und wird schwanger. In der örtlichen Abtreibungsklinik will ihr die gepiercte Tussi am Schalter fürsorglich schon mal einen Gummi (mit Brombeergeschmack!) fürs nächste Mal andrehen, so dass Juno angewidert das Weite sucht und sich nach Alternativen umschaut – und im örtlichen Supermarktblättchen PennySaver neben der Sparte der zu verschenkenden Tieren auf adoptionswillige Eltern stösst. Das Vorzeigeehepaar Loring lebt in einer Villa aus dem Baukatalog, ihr Wohnzimmer duftet dezent nach Räucherstäbchen und ein Kinderzimmer haben sie auch schon üppig ausstaffiert. Doch sind Vanessa und Mark das richtige Ehepaar für ihr Kind – und ist Juno nach neun strapaziösen Monaten voller Übelkeit und Peinlichkeiten bereit, sich von ihrem Kind zu trennen?

Die perfekten Vorzeigeeltern Vanessa und Mark (Jennifer Garner und Jason Bateman)? Aber ist ein Typ der im Geheimen noch der nächste Kurt Cobain werden möchte, Splatterhorror schaut und seine Comicsammlung liebt, wirklich der ideale Vater?

Juno schafft das Wunder, die Schwangerschaft der Heldin nicht als Katastrophe oder als gesellschaftliches Problem zu thematisieren, sondern schlicht als Anlass für eine Coming of Age – Odyssee zu sehen. Die Drehbuchautorin Diablo Cody persifliert nebenbei noch die amerikanische Gesellschaft mit ebenso mutigen wie scharfen Beobachtungen, räumt mit ärgerlichen (Film)Vorurteilen über Stiefmütter und überforderte Väter auf und stellt noch die wesentliche Frage im Leben, nämlich wie man die grosse Liebe findet. Hier folgt die Patentantwort von Junos Vater, der seiner Tochter in punkto Sprüchen in Nichts nachsteht und beweist, dass nicht jede ungewollte Schwangerschaft die Folge einer zerrütteten Familie ist: Good mood, bad mood, ugly, pretty, handsome, what have you, the right person will still think the sun shines out your ass. That's the kind of person that's worth sticking with. Das klingt so vernünftig, sympathisch und aus dem realen Leben gegriffen, wie alle Figuren in dem Filmwunder Juno: Der Film bringt einen zum Lachen, zum Schmunzeln und zum Nachdenken. Was will man mehr?

Bewertung: 5 von 5

"Like I'd marry you! You'd be the meanest wife ever, okay?" - Am Ende ist Bleeker (Michael Crea) doch der richtige Typ für Juno (Ellen Page).

* Originaltitel: Juno

* Land: USA

* Dauer: 96 Minuten

* Regie: Jason Reitman

* Darsteller: Ellen Page ,Michael Cera, Jennifer Garner, Jason Bateman, Allison Janney, J.K. Simmons

* Verleih: Warner

* Start: 20. März

Oscar für Diablo Cody für das beste Originaldrehbuch!

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