75 Jahre „Pop Schwiiz!“ und populär denn jeh
Christina Uebelhart - 75 JAHRE MUNDART-POP, das ist eine lange Geschichte. Zum Jubiläum blickt das Schweizer Fernsehen zurück und zeigt die grössten Hits. In drei Teilen spannt der Filmautor Beat Hirt den Bogen von den Anfängen bis zur Gegenwart, von den Geschwistern Schmid über Mani Matter, Pol...
75 JAHRE MUNDART-POP, das ist eine lange Geschichte. Zum Jubiläum blickt das Schweizer Fernsehen zurück und zeigt die grössten Hits. In drei Teilen spannt der Filmautor Beat Hirt den Bogen von den Anfängen bis zur Gegenwart, von den Geschwistern Schmid über Mani Matter, Polo Hofer und Kuno Lauener bis hin zu Bligg, an nichts mangelt es: Folge 1 „Die Anfänge“, Folge 2 „Der Durchbruch“, Folge 3 „Der Höhenflug“.Mit „Pop Schwiiz!“ rückt die Musiksendung „Stars“ die Geschichte des Mundart-Pop ins Scheinwerferlicht.
Die Anfänge - Sonntag, 31. Oktober, um 23.30 Uhr auf SF 1
Der Börsencrash von 1929 brachte die Räder der Weltwirtschaft praktisch zum Stillstand. Die Krise führte überall zur Verarmung der Bevölkerung und in Deutschland zu Hitlers Machtergreifung. Die Geburtsstunde des Schweizer Mundart-Pop steht mit diesen Ereignissen in engem Zusammenhang. Schlager aus Deutschland konnten für den jungen Landessender Beromünster – seit 1931 auf Sendung – nach 1933 kein Thema mehr sein. Zur Bildung einer eigentlichen Mundart-Szene kam es aber erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs, als in Bern Studenten zur Gitarre griffen und Chansons im Stil ihrer Pariser Vorbilder zu schreiben begannen. Allen voran standen die Geschwister Schmid und später natürlich Mani Matter.
„Der Durchbruch“ - Sonntag, 14. November, um 23.35 Uhr
Berndeutsche Texte, zur akustischen Gitarre vorgetragen, konnten auf Dauer nicht das Mass aller Dinge sein. Rein zufällig fiel Mani Matters Unfalltod im Jahre 1972 mit den ersten Versuchen zusammen, die Pop-Sounds aus England mit Mundart-Texten zu verbinden. Neben der Gruppe Span war auch der Schlagzeuger und Sänger Polo Hofer darum bemüht, Berndeutsch und Rock untern einen Hut und auf die Bühne zu bringen. Die Minstrels leiteten den Aufschwung dieser neuen Bewegung ein. Ihr Song „Grüezi wohl, Frau Stirnimaa“ brach alle Rekorde. Im Windschatten brachten sich die Gebrüder Eugster in Position und Mundart-Pop war plötzlich en vogue.
„Der Höhenflug“ - Sonntag, 14. November, um 23.35 Uhr
Ewig währt bekanntlich nichts, und so trennt sich nach 75 Jahren auch in der Mundart-Szene die Spreu vom Weizen. Die Eintagsfliegen vergehen, die starken Melodien und Songs bleiben und gehen ins Volksmusikgut ein. Die englische Sprache hat einen treffenden Ausdruck dafür: Evergreen. Einige Hit-Melodien haben sich auch in den 90er-Jahren für die Ewigkeit empfohlen. Die „W. Nuss“ zum Beispiel, oder „I schänke dr mis Härz“ von Züri West. Beim ersten Fernsehauftritt von Züri West sang Kuno Lauener die Eigenkomposition „Sri Lanka“. Das Lied erschien nie auf Schallplatte. Mit Züri West kündigte sich 1985 aber eine Band an, die über die Jahre zur eigentlichen Institution werden sollte. Nicht unwesentlich trug dazu Frontmann Laueners poetisches Potential und seine erotische Ausstrahlung bei.Nicht zu vergessen ist auch „Ewigi Liebi“, gegenwärtig einer der meistgespielten Songs auf Hochzeiten – obwohl der Text offen lässt, ob eventuell doch alles nur ironisch gemeint sein könnte.
Wie populär "Pop Schwiiz" ist lässt sich auch am riesen Erfolg des Mundart-Musical Ewigi Liebi messen.
Titelfoto: Scherizer Fernsehen
Die Anfänge - Sonntag, 31. Oktober, um 23.30 Uhr auf SF 1
Der Börsencrash von 1929 brachte die Räder der Weltwirtschaft praktisch zum Stillstand. Die Krise führte überall zur Verarmung der Bevölkerung und in Deutschland zu Hitlers Machtergreifung. Die Geburtsstunde des Schweizer Mundart-Pop steht mit diesen Ereignissen in engem Zusammenhang. Schlager aus Deutschland konnten für den jungen Landessender Beromünster – seit 1931 auf Sendung – nach 1933 kein Thema mehr sein. Zur Bildung einer eigentlichen Mundart-Szene kam es aber erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs, als in Bern Studenten zur Gitarre griffen und Chansons im Stil ihrer Pariser Vorbilder zu schreiben begannen. Allen voran standen die Geschwister Schmid und später natürlich Mani Matter.
„Der Durchbruch“ - Sonntag, 14. November, um 23.35 Uhr
Berndeutsche Texte, zur akustischen Gitarre vorgetragen, konnten auf Dauer nicht das Mass aller Dinge sein. Rein zufällig fiel Mani Matters Unfalltod im Jahre 1972 mit den ersten Versuchen zusammen, die Pop-Sounds aus England mit Mundart-Texten zu verbinden. Neben der Gruppe Span war auch der Schlagzeuger und Sänger Polo Hofer darum bemüht, Berndeutsch und Rock untern einen Hut und auf die Bühne zu bringen. Die Minstrels leiteten den Aufschwung dieser neuen Bewegung ein. Ihr Song „Grüezi wohl, Frau Stirnimaa“ brach alle Rekorde. Im Windschatten brachten sich die Gebrüder Eugster in Position und Mundart-Pop war plötzlich en vogue.
„Der Höhenflug“ - Sonntag, 14. November, um 23.35 Uhr
Ewig währt bekanntlich nichts, und so trennt sich nach 75 Jahren auch in der Mundart-Szene die Spreu vom Weizen. Die Eintagsfliegen vergehen, die starken Melodien und Songs bleiben und gehen ins Volksmusikgut ein. Die englische Sprache hat einen treffenden Ausdruck dafür: Evergreen. Einige Hit-Melodien haben sich auch in den 90er-Jahren für die Ewigkeit empfohlen. Die „W. Nuss“ zum Beispiel, oder „I schänke dr mis Härz“ von Züri West. Beim ersten Fernsehauftritt von Züri West sang Kuno Lauener die Eigenkomposition „Sri Lanka“. Das Lied erschien nie auf Schallplatte. Mit Züri West kündigte sich 1985 aber eine Band an, die über die Jahre zur eigentlichen Institution werden sollte. Nicht unwesentlich trug dazu Frontmann Laueners poetisches Potential und seine erotische Ausstrahlung bei.Nicht zu vergessen ist auch „Ewigi Liebi“, gegenwärtig einer der meistgespielten Songs auf Hochzeiten – obwohl der Text offen lässt, ob eventuell doch alles nur ironisch gemeint sein könnte.
Wie populär "Pop Schwiiz" ist lässt sich auch am riesen Erfolg des Mundart-Musical Ewigi Liebi messen.
Titelfoto: Scherizer Fernsehen
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