Review: Shakira @ Hallenstadion, 17. November 2010
Eray Müller - Der Sommer kam für einige Stunden zurück und brachte heisse Temperaturen nach Zürich. Und mittendrin die hüftschwingende Shakira. students.ch besuchte die Kolumbianerin auf ihrer "The Sun Comes Out World Tour" im ausverkauften Hallenstadion. Pünktlich um 20 Uhr nach einem et...
Pünktlich um 20 Uhr nach einem etwas sehr chaotischen DJ-Set von DJ Noodlez gingen die Lichter aus und irgendwo zwischen den Fans tauchte die kleine Sängerin auf. Singend bahnte sie sich den Weg durch die kreischende Menge und betrat die kleine Bühne im vorderen Drittel der Halle. Das rosarote kitschige Kleid zog sie rasch aus, darunter die schwarzen Leggins und das goldene Top, so wie wir sie seit Jahren kennen. „Good evening, Zurich“, viel musste sie nicht machen, die Leute waren bereits bestens gelaunt. Bereits beim dritten Song Te dejo Madrid zeigte Shakira, dass sie mehr draufhat als ein paar Hüftschwünge. Mundharmonikaspielend fegte sie über die Bühne. „I’m here to please you, tonight I’m all yours“, so ihr Auftrag für den Abend. Und schon stimmte sie Whenever, Wherever in einer ungewöhnlich rockigen Version an. Shakira legte ein unheimliches Tempo vor.
Extrem gut gelaunt, routiniert, allürenfrei und herzlich half sie ein paar Fans auf die Bühne, um mit ihnen um die Wette zu tanzen. Wer die Wette gewann, dürfte klar sein. Mit der kurzen Tanzlektion waren auch die Fans in den hintersten Reihen in Shakiras Bann gezogen worden. Shakira schnappte sich eine Gitarre und spielte Inevitable, einen spanischen Song, welchen sie zuhause in Kolumbien geschrieben hatte. Im Gegensatz zu früheren Konzerten kam diese Show fast ganz ohne spektakuläre Effekte aus. Die Musik stand im Vordergrund. Nach einem kurzen Intermezzo folgte eine schöne, zigeunerhafte Version von Metallica’s Nothing Else Matters, bevor Shakira einen Flamenco-Bauchtanz präsentierte. Sowohl ihre lateinamerikanischen als auch ihre libanesischen Wurzeln brachte sie bestens zum Ausdruck.
Begleitet wurde Shakira von acht Musikerinnen und Musikern aus der ganzen Welt. Bei La tortura durften alle wieder aufdrehen, die Halle bebte. Die rockigen, tanzbaren Momente waren eindeutig die besseren während dem Konzert. Underneath Your Clothes schien plötzlich wie eine Pause am falschen Ort. Danach dümpelten einige Songs vor sich hin und das Ganze wirkte ziemlich unspektakulär und lustlos. Erst bei Las de la intuición ging es shakiragemäss weiter. Die Stimmung war zurück. Mit Loca folgte der nächste Hit. Die aktuelle Nr. 1 der Schweizer Singlehitparade sorgte für Begeisterungsstürme im Hallenstadion. Nun konnte definitiv niemand mehr stillsitzen. Das gefiel sogar Nicht-Shakira-Fans. Nach einem kurzen musikalischen Zwischenspiel tanzte Shakira den Robotdance zu She Wolf. Die Halle verwandelte sich in einen Dancefloor. Mit dem orientalischen Ojos así und einem neckischen Bauchtanz beendete sie den ersten Teil des Konzerts.
Als erste Zugabe folgte Hips Don’t Lie. Ein weiteres Mal flippte das Publikum aus. Sogar die sonst so populärkulturkritischen Medienleute schienen Gefallen daran zu finden und wippten mit. Die WM-Hymne Waka Waka brachte definitiv den Sommer zurück und beendete nach 100 Minuten das grossartige Konzert. This Time For Switzerland! Shakira bewies einmal mehr, dass sie nicht nur gut aussieht, sondern auch musikalisch etwas auf dem Kasten hat. In knapp zwei Wochen spielt Shakira in Genf ihr zweites Schweizer Konzert. Leider ist auch dieses bereits ausverkauft.
Bilder gibt es bei usgang.ch.
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Shakira Official