Wir sind Helden bringen das Publikum nicht aus dem Takt

Das Licht flackert im Klubsaal, die Farben wechseln dezent, nur marginal wahrnehmbar und man ist als Konzertbesucher versucht, sich einzubilden, dass dies untrügliche Zeichen dafür sein müssen, dass das Konzert unmittelbar vor seinem Anfang steht. Ob das so ist, sei dahingestellt. Doch Wir sind Helden liessen eh nur noch wenige Minuten auf sich warten. Dann ist die für den Gig zum Sextett erweiterte Band da. Judith Holofernes strahlt und winkt zur Begrüssung in den sehr gut gefüllten Saal. Ein erstes Aufflackern der Stimmung bringt Von hier an blind, das die Helden gleich als zweiten Song spielen. Danach flacht die Stimmung allerdings rasant ab.

Lange war die Band nicht mehr im Stande, die Leute bis ganz nach hinten zu erreichen. Im Grunde spielte dies aber keine Rolle, denn Wir sind Helden stehen ja auch für gelegentliche leise Töne und davon gab es zwischendurch immer mal wieder. Gerade die ruhigen Passagen sorgten dafür, dass die Abwechslung im Set nicht fehlte. Ein Grossteil der Menge goutierte die Vielfalt und feierte mit den Helden eine Party. Der Rest stand rum, lauschte konzentriert oder schwatzte. So richtig zu knacken vermochte die Band das Publikum erst mit Endlich ein Grund zur Panik, nach etwas mehr als der Hälfte des Konzerts. Klar, dass danach Guten Tag und Denkmal nur noch mehr Kohle ins Stimmungsfeuer werfen.

Die sehr gut aufgelegte Band spielte ausführlich mit dem Publikum. Als dieses nämlich bei Denkmal den Gesang übernahm, machten sich die Helden einen Jux daraus, irgendwelche Melodien zu spielen, damit die Menschen aus dem Takt geraten würden. Die Aktion war allerdings nur halbwegs von Erfolg gekrönt, denn so sehr sich die Combo auch anstrengte, das Publikum blieb beim Refrain unbeirrt in der Spur. Wir sind Helden haben gezeigt, dass sie auch nach über zehn Jahren im Business frisch und abwechslungsreich klingen. Im Kaufleuten hat die Band jedenfalls begeistert.