Bugge Wesseltoft von seiner sanfteren Taste
Fabian Keller - Für viele ist Bugge Synonym für avantgardistischer elektronisch angehauchter Jazz. Dass er aber auch ohne Henrik Schwarz und Laurent Garnier und ohne Elektronik auskommt, hat er in der Kirche Neumünster eindrücklich unter Beweis gestellt.
Vom ersten Moment an hatte Bugge die an diesem Tag bunt gemischten Kirchengänger auf seiner Seite. Mit voller Hingabe und einigem Einfallsreichtum interpretierte er nicht nur klassische Pianostücke, sondern auch etwas abstraktere und längere Eigenkompositionen. Und auch obwohl an diesem Tag das Publikum von jung bis alt alle Alterssegmente abdeckte hielt die andächtige Stimmung bis ganz zum Schluss an. Bugge schaffte es sogar ein multichorales Stille Nacht als finale Zugabe zum Besten zu geben. Leider mussten sich die Zuhörer trotz riesigem Applaus und dreimaligem "Wiedererscheinen" damit zufrieden geben. Ich bin mir aber ganz sicher, dass die Mehrheit gerne noch ein paar weiteren Klängen gelauscht hätte. Und für viele dürfte damit klar sein, dass es sich definitiv lohnt Musikern eine Chance zu geben die sich abseits ihrem typischen Genre bewegen.