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8. Dezember 2010, 09:33 Movie

Shahada

Raphaël Rück - Ein Winterfilm, der sich in einem trostlosen und grauen Berlin abspielt. Rührende Protagonisten, die an ihre Grenzen stossen und neue Wege einschlagen. Maryam, Sammi und Ismail leben alle drei in Berlin. In islamischen Kulturkreisen aufgewachsen werden sie alle mit dem westlich...

Ein Winterfilm, der sich in einem trostlosen und grauen Berlin abspielt. Rührende Protagonisten, die an ihre Grenzen stossen und neue Wege einschlagen.

Maryam, Sammi und Ismail leben alle drei in Berlin. In islamischen Kulturkreisen aufgewachsen werden sie alle mit dem westlichen Werteverfall konfrontiert. Die Devise lautet nach einem Lied von Grossstadtgeflüster: „Ich muss gar nichts ausser essen, schlafen und ficken!“ Dies gelingt ihnen nur teilweise, denn Glauben und Realität lässt sich nur schwer in Einklang bringen.

Da ist zuerst Maryam, die in einem Nachtclub kollabiert, weil sie eine Abtreibungspille geschluckt hat. Vorehelicher Sex, Abtreibung, schnell gerät die junge Muslimin in ein Dilemma und versteht Ereignisse, die um sie geschehen als göttliche Vergeltung. Sie sucht Sühne in eine von ihrem Vater geleitete islamische Gemeinde und tendiert zu immer extremeren Glaubensbekenntnissen. Ihr verhalten macht nicht nur ihrem geistlichen Vater zu schaffen, der für einen progressiven Islam predigt, sondern stellt auch die junge Gemeinschaft auf die Probe.Ebenfalls Teil dieser Gemeinschaft ist Sammi, ein junger Nigerianer, der von einem Arbeits-kollegen angemacht wird und gewisse Neigungen zur Homosexualität bei sich entdeckt. Er leidet unter dem Blick der anderen und muss seine ahnende Mutter belügen.Zur gleichen Zeit in einem anderen Stadtteil ringt Ismail, ein Polizist türkischer Abstammung, mit Schuldgefühlen, als er Leyla wieder antrifft. Mit dieser Frau, die er drei Jahre zuvor angeschossen hatte, entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die Ismails Ehe ins Schwanken bringt.

Der Film ist keine leichte Kost. Man würde manchmal gerne aufatmen können, doch der Film bleibt den gequälten Figuren treu und lässt wenig Platz für Komik übrig: Ein bisschen schwermütig, doch sehr ästhetisch und realitätsnah.

Bewertung 4 von 5

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