Interview mit Fernseh Star Röbi Koller
Matthias Uebelhart - Moderator und Autor Röbi Koller über das Jahr 2010 seine Pläne und seinen ganz persönlichen Happy Day. In Ihrer Sendung Happy Day erfüllen Sie regelmässig kleine und grosse Wünsche. Wären Sie nicht auch eine Nomination wert für den Swiss Award? Es ist nicht an mir, eine...
In Ihrer Sendung Happy Day erfüllen Sie regelmässig kleine und grosse Wünsche. Wären Sie nicht auch eine Nomination wert für den Swiss Award?
Es ist nicht an mir, eine Nomination für mich selbst auszusprechen Ich glaube vielmehr, dass die Menschen, die wir bei Happy Day überraschen, die zum Teil sehr viel Leid oder Schicksalsschläge ertragen müssen, eine Auszeichnung verdient hätten.
Nach welchen Kriterien suchen Sie sich die Kandidaten für Ihre Sendung Happy Day aus?
Wir lesen zuerst die verschiedensten Geschichten, die bei uns eingehen und stellen uns die Frage, warum man gerade diese Person überraschen sollte. Letztlich geht es aber um zwei zentrale Fragen: einerseits muss der Wunsch realisier- und finanzierbar sein. Als zweites stellt sich die Frage, ob man die Überraschung den Beteiligten auch gönnen mag.
Wenn Sie einen Wünsch frei hätten, was wäre Ihr grosser Happy Day?
Nur ein Tag? (lacht) Wenn ich einen Happy Day wünschen könnte, dann sollte es einer mit 48 Stunden sein.
Und wie sollte dieser Tag aussehen?
Nichts zu tun und Zeit zu haben. Wir haben alle sehr viel zu tun und wünschten uns, einfach mal etwas mehr Zeit zu haben. Zeit wäre schon etwas wovon man mehr haben könnte. Geld habe ich genug, ich habe ein angenehmes Leben. Aber ich möchte mal drei Monate verreisen können. Meine Frau Esther wird in zwei Jahren 50, da habe ich mir vorgenommen mit ihr diese Zeit an einem schönen Ort zu verbringen. Das heisst, wir müssen den Urlaub bereits jetzt planen. Meine Frau ist Regisseurin beim Schweizer Fernsehen, der Bremsweg mit den vielen Sendeterminen ist sehr lang. So müssen wir jetzt planen von wann bis wann wir nicht fürs Fernsehen zur Verfügung stehen werden. Es tönt etwas albern, ist aber so.
Was hat Sie im Jahr 2010 am meisten bewegt?
Die Katastrophe nach dem Beben in Haiti. Aber auch andere Katastrophen wie die eingeschlossenen Bergleute in Chile, das Hochwasser in Pakistan, die aktuelle Flut in Australien, sowie Kriege und weltweite Hungersnöte, die auch 2011 leider noch immer andauern. Das beschäftigt mich. Man muss dagegen ankämpfen, das es keinen Abstumpfungseffekt gibt, dass man nur mit dem Kopf nickt und sagt ja ja das hab ich alles schon gesehen.
Wie sieht für Sie persönlich das Jahr 2011 aus, was nehmen Sie sich speziell vor?
Ich schreibe ein Buch über Nils Jent, einen schwer behinderten Mann, der vor 30 Jahren mit einen schweren Motorradunfall hatte. Seither ist er blind, mehrfach gelähmt und Sprachbehindert. Er konnte aber trotz seinen vielen Handicaps eine Matura machen und ist heute Doktor an der Hochschule St. Gallen.
Vielen Dank für das Gespräch
Happy Day (nächste Sendung am 26.02.2011)
SwissAward 2010