31. März 2008, 20:17 CD / Vinyl Music

Trip-Hop aus der Schweiz? War da nicht mal was? Die Zeiten, als Bands wie Lunik mit ihrer Musik noch wahre Stimmungsbilder zu zeichnen vermochten und die Gruppen aus diesem Genre die Konzertlokale mit ihren bassgeschwängerten, sphärischen Klängen bis auf den letzten Platz füllten, sind längst vorbei. Nur vereinzelt tauchen noch dem Trip-Hop verfallene Musiker in unseren Breitengraden auf, um dem Dornröschenschlaf der sphärisch-elektronischen Musik ein Ende zu bereiten. Doch eine "Familie" aus Morges sorgt dafür, dass das Erfolgskapitel "Schweizer Trip-Hop" doch noch nicht zu Ende geschrieben ist. La Famille Bou veröffentlicht in diesen Tagen ihr drittes Album "Come What May" und deutet damit ihr Potenzial an, auch über die Landesgrenzen hinweg für Aufsehen sorgen zu können.

Die Band tänzelt auf ihrem neuen Werk leichtfüssig durch zehn abwechslungsreiche Trip-Hop-Kleinode, die mal als elektronisches Blitzgewitter getarnt (Cavale), mal als verspielte Pop-Nummern aufgemacht sind (Cactus, Eclipse). Und immer schimmert über den elektronischen Beats von Marc Eméry die fesselnde Stimme von Sängerin Claire Chappuis, die eine Mischung aus bittersüsser Melancholie und hoffnungsvoller Romantik erschafft. Seit 1998 sind die drei Musiker nun gemeinsam unterwegs und trotz Erfolgen am M4Music und einem Auftritt in der Roten Fabrik in Zürich hat die Famille Bou in der Deutschschweiz noch nicht den Bekanntheitsgrad erreicht, der ihr aufgrund ihrer Musik zustehen würde. Das soll "Come What May" ändern. Definitiv.

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