In A Better World
Raphaël Rück - Gestochen scharfe Bilder von Natur und Menschen mit ihren Furchen und Falten. Musik, die rührt und beschwingt. Schauspieler, die in unseren Weiten erfrischend „anders“ aussehen und reden. Susanne Biers IN A BETTER WORLD ist eine Hommage an die Menschlichkeit.
Christian nimmt schnell die Rolle des grossen Bruders wahr und als Elias eines morgens vom berüchtigten Sofus wieder mal dran genommen wird, zögert er nicht und zückt ein Messer. Die Prügelei endet zum Glück nur mit ein paar blauen Flecken, doch beiden ist klar, dass schlimme Konsequenzen drohen, wenn jemand vom Messer Wind bekommt.
In der Folge bemühen die zwei Jungs das Messer sowie die heimlich gebauten Sprengsätze geheim zu halten. Doch seit seine Mutter einem Hirntumor erlag und er von London zurück ist, spielt Christian regelrecht mit dem Feuer.
Als eines Tages Anton (Elias' Vater) zu Besuch in Dänemark ist, verpasst ihm ein Fremder grundlos einen Fausthieb. Der Arzt versucht den Buben weis zu machen, dass nur Idioten zurückschlagen und dass er deswegen kein Feigling ist. Vergeblich – Christian will den Vater seines Freundes rächen und überzeugt Elias mit ihm eine Bombe zu bauen.
Dieser bekommt es mit der Angst zu tun und versucht seinem Vater über Skype von ihrem verrückten Plan zu erzählen, doch der ist in Afrika und steht gerade unter Schock. Ein skrupelloser Gangchef, den er behandelt hatte, wurde vor seinen Augen niedergeschlagen.
Susanne Bier (BROTHERS – ZWISCHEN BRÜDERN, nicht zu verwechseln mit der amerikanischen Nachahmung mit Portman, Gyllenhaal und Maguire) weiss es, die Gegensätzlichkeiten der Menschen zu filmen. Den idealistischen Arzt befleckt sie mit einer Affäre, die ihm seine Frau nicht vergeben kann. Auch der quasi "alleinerziehenden" Mutter rechnet sie Schwächen an und so lässt sie sie zum Beispiel schwerwiegende Lügen erzählen...
Ihr Film ist ästhetisch. Susanne Bier beherrscht die Bild- und Farbkomposition in der afrikanischen Steppe, wie im grünen Dänemark vortrefflich. Auch die zittrige Kamera, die an den dänischen Dogma-Stil erinnert, weiss sie gekonnt einzusetzen. Rein für die schönen Bilder sollte man sich den Film auf einer grossen Leinwand ansehen, aber auch die mit Home Cinema sollten sich diesen Streifen nicht entgehen lassen.
Bewertung: 5 von 5
- Dauer: 118 Minuten
- Regie: Susanne Bier
- Darsteller: Michael Persbrandt, Ulrich Thomsen, Trine Dyrholm
- Kinostart: 31. März 2011