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21. Februar 2011, 00:00 Kultur Ferienratgeber

«Die 1002. Nacht.» Ein Reality Märchen.

students Redaktion - Von Gabriel Roth (Text) und Amir Moye – lllustration.com (Illustration) Die Ironie wollte es, dass zum zweiten Mal in seinem Leben ausgerechnet eine Kamera seinen ganzen Werdegang umkrempeln sollte. War er vor Jahren aufgrund seiner trendigen Klamotten zum ersten offizie...


Von Gabriel Roth (Text) und
Amir Moye – lllustration.com (Illustration)

Die Ironie wollte es, dass zum zweiten Mal in seinem Leben ausgerechnet eine Kamera seinen ganzen Werdegang umkrempeln sollte. War er vor Jahren aufgrund seiner trendigen Klamotten zum ersten offiziell anerkannten Paparazziopfer geworden – was ihm aber auch Ruhm und Reichtum brachte – so löste auch vor einer Woche wieder ein Blitzlicht eine Kettenreaktion aus, welche in Inhalt und Ausmass nicht abzuschätzen war.

Eigentlich war Walters Plan nur kurz in einer Bar in Bern sich einen Drink zu gönnen. Kaum setzte er sich aber an diese, blitzte es und ein Mann am anderen Ende des Raumes schrie: „Hey, ’Wo ist Walter’-Walter!“. Jahrelanges Training, perfekt eingespielte Automatismen setzten ein, Adrenalin schoss Walter durchs Blut und er tat, was er am besten tat: er versteckte sich. Unterm Billardtisch konnte er eine halbe Sekunde verschnaufen, bevor ihm der Schreck seines Lebens den hart errungenen Atem raubte. Da sass schon eine Frau. Genau neben ihm. Unterm Tisch.„Also wenn du willst, dass dein Herz explodiert, dann atme ruhig so weiter. Ansonsten rate ich dir, dich zu beruhigen und gemütlich hier mit mir zu sitzen.“ Die fremdartigen Züge ihres afrikanischen Gesichts trugen ein warmes Lächeln. Walter war noch völlig perplex. Er hatte die Worte zwar gehört, aber überhaupt nichts verstanden.„Ich sage dir was,“ und sie packte ihn dabei an den Schultern, worauf er zusammenzuckte, und drückte seinen Rücken an ihre Brust. Ihn so umarmend begann sie zu flüstern: „Nun stell dir einfach vor, du wärst am Flughafen. Du bist ein bisschen nervös, darum atmest du so schnell, aber schon bald gehst du dem Flugzeug entgegen, steigst ein, setzt dich, beruhigst dich langsam, schläfst schlussendlich ein, du wachst wieder auf, steigst aus und mit dem ersten Schritt aus dem Flugzeug riechst du die Luft eines anderen Kontinenten. Warm und süsslich steigt sie dir in die Nase. Das karge Land breitet sich vor deinen Augen aus. Im Osten schillert das Atlasgebirge, von Westen her dröhnt Marrakesh. Mit gebrochenem Französisch erklärst du dem Taxifahrer, dass du gerne ins Hotel Golden Tulip Farah möchtest. Er versteht dich völlig falsch, fährt dich zur Palmérie, wo dir umgehend ein Kamelritt – eine „massage berbère“ – aufgeschwatzt wird. Du versteckst dich zwar gerne, hinter deinen Kleidern, deiner niedlichen Brille, deinem Status, der ganzen Kultur, am liebsten innerhalb der eigenen Grenzen, aber die Neugier, die dich nun packt, ist zu gross. Du bist dir bereits bewusst, dass du nicht wirst widerstehen können.

Dies war nur der erste Teil. Lest die Fortsetzung des Märchens von 1002 Nächten nächste Woche auf Students.ch.

Destination Scout. Gäbu und Amir reisten als Students.ch Destination Scouts nach Marrakesch. Hier findet ihr den detaillierten Reisebereicht mit Fotos und Movies.

Mehr Infos und selber Destination Scout werden: Students.ch/reisen.

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