Büne Huber brachte Raritäten ins Kaufleuten
Patrick Holenstein - Die Nachtschattengewächse, jene Songs, die mit Patent Ochsner kaum noch gespielt werden, stellte Büne Huber in den Fokus seiner aktuellen Solotour. Das Konzert im Kaufleuten wurde zur Kür für alle Beteiligten.
Der Abends stand ganz im Zeichen der Raritäten, jener Songs aus dem Oeuvre von Patent Ochsner, welche nur selten das Licht der Scheinwerfer erblicken dürfen. So zauberten Büne und Band einige nostalgische Momente ins Kaufleuten. Von Schlaflied über Schruubstock, Schlächte Verlüürer bis Juanita la Luna, dem Element-of-Crime-Cover Wysses Papier und Gruusigs Lied. Die gewählten Titel spannten den Bogen von der Schlachtplatte bis zum jüngsten Album The Rimini Flashdown. Ebenfalls zu hören bekamen die Zuschauer Moosrose. Der Songs wird eigentlich von der Sängerin Myria Poffet gesungen. Der Song entstammt aber der Feder Hubers, der ihn als für Patent Ochsner ungeeignet ansah. Zwei sentimentale Momente gehörten den Helden von Büne, denen er je ein Cover widmete. Home Before Dark zollte den Holländern von The NITS den sicherlich verdienten Tribut und – bereits in den Zugaben – erwies Büne, mit Der Astronaut muss weiter, dem Deutschrocker Udo Lindenberg die Ehre. Wie man so der Geschichte des Astronauten lauschte, kippte die Musik plötzlich in das bekannte Intro von Apollo 11. Es folgte der vielleicht schönste Moment des Abends. Nicht nur, weil die Band den Songs leise und sanft interpretierte und das Publikum mitsang, sondern wegen des kaum hörbaren und genau darum ehrlich wirkenden Zitterns in Büne’s Stimme, wenn er den autobiografischen Songs singt, bekam das Stück das gewisse Etwas. Scharlachrot bildet danach den berührenden Abschluss eines Konzertes, dass nur als Kür für vier Vollblutmusiker bezeichnet werden kann.