Zermatt Unplugged: Ruhiger Auftakt
Andreas Rohrer - Die ersten Tage in Zermatt bedeuteten vor allem zwei Dinge: Ferienstimmung und Entdeckungsreise. Bei bestem Bergfrühlingswetter verzaubert der Charme des Dorfs den Urban-Hipster, die 8 Bühnen fordern Erkundungsgeist und die ersten Headliner Seal und Roger Hodgson schoben ruhige Kugeln.
- Naturally 7 im rappelvollen Club Vernissage am Dienstag
Am Mittwoch kam Headliner Seal (Titelbild) und schwang die Hüften zu seinen 90er-Hits «Kiss from a Rose» und «Crazy». War ich der einzige, der sein gehopse etwas sketchy fand? Die Stimmung war dennoch teilweise mitreissend und das Quartett «Bläserinnen» der Hingucker im Hintergrund. Doch der Abgang von Mr. Klum war kurz und schwach. Seal, ich habe heute leider kein Foto für dich, um es mit Germany's Next Top Model zu sagen.
Noch weniger reissen konnte Lokalmatadorin Sina anschliessend im «Club Vernissage». Sie entschied sich für ein akkustisches Set mit Streichern, schaffte es jedoch trotz der sympathisch kleinen Bühne nicht, das Publikum an sich zu binden. Zitat zwei deutsche Mittvierziger: «Also das ist doch lahm!» Word.
Neben den zwei Hauptbühnen schicken mich die sechs «New Talent Stages» im ganzen Dorf auf Entdeckungsreise – geographisch, publikumsmässig und musikalisch. Im «Pink» im Hotel Pöschtli spielten Chamber Soul und Stevans, wobei Yvan Franel, Sänger der letzteren nicht schlecht staunte über die High Society-Ladies in seinem Publikum. Auf der DRS3 Bühne im Foyerzelt wirkte Anna Kaenzig derweil noch etwas verloren zwischen den Cüplitrinkern. Vielleicht hat sie später diese Woche in der «Blue Lounge» auf dem Blauherd (2580m) mehr Glück bei den Skihasen. Zermatt, zwischen Pelzstiefeln und Indie-Rock, wir sind gespannt was noch kommt.
- Yves von Stevans machts akkustisch im Pink (Mittwoch)
Das weitere Programm: Zermatt Unplugged
Bilder: usgang.ch (komplette Galerien)