Anti-Flag - The Bright Lights of America
Simon Knopf - Gemäss Aussagen von Tony Visconti, Produzent der neusten Platte von Anti-Flag, bestand seine Aufgabe während den Aufnahmen vor allem darin, die Punkband aus Pittsburgh, USA, bei der Exploration neuer musikalischer Bereiche zu unterstützen und sie dabei im Zaum zu halten. Was k...
Schon nach dem erstmaligen Durchhören von The bright ligths of America ist klar, dass man auch als zynischer Nicht-Punker neidlos anerkennen muss, dass sich die Band weiterentwickelt hat und dass nicht zuviel versprochen wurde. Zum einen ist dies der Vielzahl an Instrumenten zu verdanken, welche in die Songs integriert wurden und für reichlich Abwechslung sorgen. So macht der Einsatz mehrerer Bläser den Song Shadow of the Dead zu einem der Höhepunkte dieser Platte. Auch das zum Mitschaukeln animierende Go west profitiert vom Einsatz einer Mundharmonika. Genau gleich wecken Glockenspiel und Kinderchor schon bei Good and Ready, dem ersten Song der Platte, sofort das Interesse des Hörers. Neben den Instrumenten gilt es auch den Gesang positiv zu erwähnen, der im Vergleich zu älteren Alben nicht mehr durchgängig aus einer Mischung aus heiserem Geschrei und Gegröle besteht.
Neben all den positiven Eindrücken bleibt jedoch festzuhalten, dass Anti-Flag weder sich noch Musik im Allgemeinen neu erfunden haben. Eine Vielzahl der Akkordfolgen hat man schon unzählige Male gehört. Auch die schon erwähnten, im Kontext eines Punksongs eher atypischen Instrumente werden nur oft kurz oder als Einstieg oder Ausklang in einem Song verwendet, wie es zum Beispiel beim hymnisch anmutenden Vices der Fall ist. Und gesanglich wurde aus Justin Sane noch keine Maria Carey, was allerdings eher wieder als positiv zu bewerten ist. Insgesamt ist aber durchaus Potential für eine weitere Steigerung vorhanden.Somit lässt sich folgendes Fazit schliessen: Spielfreude mit ernstem Inhalt, sauber produziert, abwechslungsreich, kaum eintönig oder langweilig. Eine überraschend gute Platte, auch für zynische Nicht-Punker.
Release: 28.03.2008
Label/Vertrieb: SonyBMG
Verfasst von Claudio Peter
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