Inzest im Rampenlicht
Robert Salzer - Wie begegnen Opfer von Kindsmissbrauch ihren Eltern? Wie kommen die Übergriffe überhaupt zur Sprache? Das Schauspielhaus zeigt „Täter“ von Thomas Jonigk. Students.ch sprach eine Woche vor der Premiere mit der jungen Regisseurin Daniela Löffner.
In Täter begegnen sich zwei Opfer von sexuellen Übergriffen. Paul wird von seiner Mutter vergewaltigt, während Petra von ihrem Vater misshandelt wird. Gemeinsam versuchen sie die Erlebnisse zu stoppen und zu verarbeiten.
Die Thematik sei keine leichte Kost, sagt Löffner. Sie habe sich genau überlegt, ob sie dieses Stück packen könne. Nun sei sie froh, dass sie sich damit habe auseinandersetzen können. Das Thema brauche öffentliche Aufmerksamkeit. Täter stammt aus der Feder von Thomas Jonigk, der aktuell als Hausautor und Dramaturg am Zürcher Schauspielhaus tätig ist. Es wurde 1999 in Hamburg uraufgeführt.
Die Täter differenziert anzuschauen sei ein harter Weg, sagt Löffner. Mit ihrer Zürcher Inszenierung sollen das Tabu des Themas und auch die Vorurteile darüber abgebaut werden. Zum Bühnenbild verrät sie nur so viel, dass es mit „der voyeuristischen Sicht der Gesellschaft auf die Thematik“ zu tun habe.
Täter spielt ab dem 13. Mai in der Box im Schiffbau.
Weitere Infos und Aufführungsdaten auf der Homepage des Schauspielhauses.