11. Mai 2011, 00:15 Konzert Music

Der Reisekoffer öffnet sich 20.15 Uhr und eröffnet damit die Europatournee von Zucchero . Über der Bühne hängen goldene Lampen in Glockenform, der Maestro sitzt mit seiner Gitarre auf einem purpurnen Thron und beginnt kommentarlos mit dem ersten Lied Un soffio caldo, vom neuen Album Chocabeck. Wie der Mann mit seiner Gitarre (und einem riesigen Orchester mit Geigern und Cellisten) dasitzt und seine Kindheit auf dem italienischen Land beschwört, hat das etwas Beruhigendes, ja Hypnotisches. Es wirkt ganz intim, als singe er nur für ein paar wenige Freunde – dabei ist das Hallenstadion mit 11'000 Zuschauern ausverkauft. Aber das Publikum zollt ihm respekt- und liebevolle Begeisterung und ist hin und weg von Zucchero. Mit dem poetischen Soldati nella mia città verkörpert er alles, was man an Italien liebt und schätzt.

Zugleich weiss Zucchero aber genau, wann es Zeit für ein bisschen rockigen Pop und gute Laune ist. Schon beim vierten Song È un peccato morir bebt das Hallenstadion, der Meister feuert seine Fans an und tänzelt über die Bühne. Die Fans kennen jedes Lied, singen mit oder feuern ihn begeistert an. Spätestens bei Bacco per bacco steht man und tanzt allein oder mit Partner, und der Übergang zu Baila ist perfekt. Die Aufforderung nehmen die Leute wörtlich – bei Il mare herrscht nur noch Party. Zucchero spielt alle Hits (Senza una Donna, Libidine, Per colpa di chi) und er spielt sie, wie wenn er das zum ersten Mal täte! Es ist ein mitreissendes Konzert – auch für ihn; er beschreibt diesen Abend als „splendida serata“ und bedankt sich herzlich. Alle, die Zucchero in der Schweiz (Murten, Locarno) oder im Ausland noch erleben dürfen, erwartet ein wunderbares Konzert!