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17. Mai 2011, 00:00 Movie

Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten

Gregor Schenker - Johnny Depp macht erneut als Jack Sparrow die Weltmeere unsicher! Diesmal ohne Orlando Bloom und Keira Knightley an seiner Seite (juhui!), dafür mit Ian McShane (bekannt aus Deadwood) und Penélope Cruz. Und mit Zombies.

Zwischen dem englischen King George und der spanischen Krone entbrennt ein Wettlauf um den legendären Jungbrunnen. Da Jack Sparrow zufällig weiss, wo sich selbiger befindet, nehmen ihn die Engländer fest – er entzieht sich jedoch ihrem Zugriff und landet stattdessen auf der Queen Anne's Revenge, dem Schiff des berühmten Seeräubers und Voodoo-Zauberers Blackbeard (Iam McShane). Dessen erster Offizier ist zugleich seine Tochter und nennt sich Angelica (Penélope Cruz), eine alte Flamme Jacks, die ein Hühnchen mit diesem zu rupfen hat.
Während Jack dem skrupellosen Piratenkäpt’n und seiner abgefeimten Ex-Geliebten gezwungenermassen zur Hand geht, ist ihm sein Lieblingsfeind Barbossa dicht auf den Fersen – als Freibeuter im Dienste ihrer Majestät. Aber auch die Spanier sind nicht weit …

Hatte Gore Verbinski (Rango) seiner Pirates of the Caribbean-Trilogie mit At World’s End ein ziemlich abgedrehtes (und eher enttäuschendes) Ende gesetzt, so hat jetzt Rob Marshall (Chigaco, Memoirs of a Geisha) das Heft übernommen und im Auftrag von Jerry Bruckheimer einen im Vergleich sehr bodenständigen vierten Teil nachgeliefert – in 3-D.

Abgesehen davon, dass besagte 3-D-Technologie hier nicht sonderlich sinnvoll eingesetzt wird, leidet der Streifen ein wenig unter dem Mehr-desselben-Syndrom und setzt kaum neue Akzente. Dennoch handelt es sich dabei immer noch um einen äusserst actionreichen und unterhaltsamen Abenteuerfilm, der zudem weitaus runder als die beiden anderen Fortsetzungen wirkt und sich auch vor dem ersten Teil nicht zu verstecken braucht. Nicht zuletzt deswegen, weil sich On Stranger Tides auf Sparrow sowie Barbossa konzentriert und das ganze Gedöns um Will Turner und Elizabeht Swann über Bord wirft. Insbesondere Johnny Depp hat (und macht) erneut viel Spass in seiner Paraderolle, ob er es nun mit zombiefizierten Matrosen, tödlichen Meerjungfrauen oder verzauberten Schiffen zu tun kriegt.

Freilich kommt der Streifen nicht ganz ohne Love-Story aus: Um das Teenager-Publikum nicht völlig vor den Kopf zu stossen, fügte man extra einen jungen Missionar ein, der sich in eine der Meerjungfrauen verliebt – dieser Nebenstrang ist so überflüssig wie kitschig (nimmt aber glücklicherweise wenig Raum ein). Viel interessanter sind da McShane als fieser Blackbeard (obwohl er nicht ganz an Bill Nighys genialen Davy Jones heranreicht) und Cruz als zwielichtige, aber wehrhafte Piratenbraut.

Seinen Titel hat der Film übrigens von Tim Powers’ klassischem Fantasy-Piratenroman On Stranger Tides (In fremderen Gezeiten), aus dem zudem viele Motive wie Blackbeards Jagd nach dem Jungbrunnen oder sein Voodoo-Können stammen. Das Buch wirkt in vieler Hinsicht wie eine Blaupause für die Pirates of the Caribbean-Reihe, so dass es durchaus erstaunlich ist, dass es jetzt erst für diese verwurstet wurde.
Dafür ist dann auch ein Film herausgekommen, bei dem sowohl altgediente Jack Sparrow-Fans als auch Neulinge im Reich der Disney-Piraten auf ihre Kosten kommen. Launige Popcorn-Unterhaltung für alle!


Bewertung: 4 von 5


  • Titel: Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides
  • Land: USA
  • Regie: Rob Marshall
  • Darsteller: Johnny Depp, Penélope Cruz, Ian McShane, Geoffrey Rush
  • Verleih: Walt Disney Pictures
  • Start: 19. Mai 2011
Fotos von Walt Disney Pictures
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