Les petits mouchoirs
Christina Ruloff - So sind wir alle ein bisschen und das ist gar nicht übel: 5 Millionen Franzosen haben sich angeschaut, wie sich eine französische Clique von Mittdreissigern das Leben schwer macht. Das ist unterhaltsam und witzig, zugleich mit 150 Minuten aber viel zu lang und gegen Schluss enttäuschend irrelevant
Guillaume Canet arbeit mit der Crème de la crème der französischen Schauspielergarde und tatsächlich scheinen die Rollen den Stars auf den Leib geschrieben – Les petits mouchoirs ist bis auf die kleinen Nebenrollen herausragend besetzt und es macht Spass beispielsweise François Cluzet zuzusehen, wie er plötzlich mit seinem besten Freund nicht mehr allein in einem Boot sein will, weil der sich an ihn heranmachen könnte. Allerdings wartet man in diesem Film vergeblich auf den ganz grossen Knall oder eine Pointe. Die Lehre – diese Menschen nehmen es mit der Freundschaft und der Ehrlichkeit gar nicht so ernst, sondern sind Egoisten! – wird einem am Ende regelrecht vorgebetet und die bitteren Tränen, die geweint werden, kommen einem nur noch merkwürdig, ja verlogen vor. Dieser Streifen gleicht denn auch mehr einer Soap Opera über verwöhnte Franzosen, als einem Kinofilm. Canet sind offensichtlich die Ideen ausgegangen und am Ende fragt man sich: „Worum ging es hier eigentlich?“
Schön und doch unglücklich: Marion Cotillard ist als Marie in ihrem Element.
Bewertung: 3 von 5
- Regie: Guillaume Canet
- Mit: François Cluzet, Marion Cotillard, Benoît Magimel, Gilles Lellouche, Laurent Lafitte, Jean Dujardin
- 154 Minuten
- Xenix Filmverleih