Marina & The Diamonds am Blue Balls
Jacqueline Passos - Die heisserwartete Beth Ditto sagte aus familiären Gründen den Auftritt am Blueballs ab. Der Abend gehörte ganz der Waliserin Marina & The Diamonds.
Bei Living Dead glänzte Marinas Stärke besonders hervor – ihre Stimme. Bestechend klar und angehaucht von einem dunklen Timbre halte im Luzerner Saal. Gänsehautfeeling - auch dank der super Saalakoustik. Allgemein kann man sagen, dass Marinas Stimme bei den ruhigen Nummern mehr zur Geltung kam. Die anfängliche Nervösität konnte man ihr dann nicht mehr anmerken. Mit einem Glas Wein setzte sie sich ans E-Piano und hauchte dem Publikum Numb und Jealousy entgegen. Nach diesem ruhigeren Intermezzo drehte Marina & The Diamonds nochmals auf mit Oh No! und Hollywood. Mit Shampain schaffte sie es das Publikum endlich zum Tanzen und Mitsingen zu bewegen. Das Konzert beschliesst sie mit Guilty und einem Ausdruckstanz.
Fazit: Mit ihrem Pop-Indie-Mix, ihrer Performance und Stimme hat Marina & Diamonds definitiv am diesjährigen Blue Balls überzeugt. Wer aber klar entäuschte, war das Publikum. Ein Konzert “nur” zu sehen ist lahm. Mal unter uns, da kann man gleich zu Hause bleiben und sich die CD reinziehen. Für Marina & The Diamonds dürfte dieser Auftritt dank dem Publikum eine schwere Geburt gewesen sein. Für die nächsten Konzertbesuche deshalb ein kleiner Rat, oder vielleicht mehr ein Wunsch: Tanzt, schwitzt und singt (wenns sein muss auch mit schiefen Tönen und falschen Lyrics) mit dem Künstler mit. Ein gutes Konzert lebt von einer genialen Performance des Künstlers und derjenigen eines abrockenden Publikums.
- Fotos Blue Balls Festival/ Beat Kienholz
- Students.ch Preview zu Beth Ditto, Marina & The Diamonds und Steff La Cheffe am Blue Balls Festival
- Marina & The Diamonds auf Myspace
- Beth Ditto’s Myspace-Seite