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24. August 2011, 15:23 Kultur

Karl‘ s kühne Gassenschau

Mirjam Rohrbach - Das Open Air Theater der ganz besonderen Art lockt Jung und Alt nach Winterthur und lässt die ausverkauften Ränge träumen und toben.

Karl’ s kühne Gassenschau auf dem Winterthurer Industriegelände lädt schon vor der Bühne mit gemütlichster Atmosphäre der Bar und Gastronomie zum Geniessen und verweilen ein. Ganz besonders an einem so perfekten Sommerabend, wie wir ihn erleben durften. Bei freier Platzwahl und ausverkauften Rängen lohnt es sich sowieso früh genug vor Ort zu sein und schon bald einmal vor verschlossenen Toren anzustehen. Denn der Andrang ist gross und erwartungsvoll.

Während der Geschäftsführer Ernesto Graf höchstpersönlich zum kuschligen Zusammenrücken animiert, dass auch sicher jeder und jede ein gutes Plätzchen findet, ist bereits klar, wie familiär und locker es hier zu und her geht. Und schweizerisch pünktlich, wie es sich in einer Schoggifabrik auch gehört, geht es los.

Von der ersten Minute überzeugen die Schauspieler mit ihrer Spielfreude und dem überraschenden Gesangstalent und die ganze Produktion glänzt mit der liebevollen Gestaltung der Charaktere und der phantasievollen Ausarbeitung der Geschichte. Obwohl man noch Stunden mehr hätte brauchen müssen, um den einzelnen, sympathischen Figuren wirklich gerecht zu werden.

Was das Herzstück von Karl‘ s kühner Gassenschau aber einmal mehr ausmacht ist das ganze drum und dran: Das Bühnenbild. Vom Moment an, als die drei Livemusiker zum Auftakt des Stückes auf Kisten sitzend von einem Kran hochgehoben und über das ganze Setting geschaukelt wurden, ging es rund. Es wurde gearbeitet, stetig umgestellt und eine rasante Verfolgungsjagd endete zwischen den Walzrollen der Fabrikanlage und gar in einem Kessel flüssiger Schokolade!

Obwohl diese Produktion mit dem Vorgänger Silo 8 mit seinen unglaublichen Special Effects und grandios inszenierten Bildern nicht ganz mitzuhalten vermag, geht es doch zum Schluss von Fabrikk noch richtig los. In einem (Alp-)Traumhaften Abgang entschwebten die Arbeiter in einem mit Feuerwerk beleuchteten „Hamsterrad“ und dann wurde es richtig heiss und nass und laut und eindrücklich. Zu viel soll nicht verraten werden, denn der Überraschungseffekt soll nicht getrübt werden. Es sei aber versichert, dass man unbedingt wissen muss wie diese Geschichte ausgeht. Und wie dies aussieht!

Leider ist Karl‘ s kühne Gassenschau bis zum Schluss ausverkauft. Doch es lohnt sich auf ihrer Homepage www.fabrikk.ch Weiterhin unter „Tickets“ nach wieder frei werdenden Plätzen Ausschau zu halten oder sich zumindest richtig auf nächsten Frühling zu freuen!

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