16. September 2011, 00:00 Movie Zurich Film Festival

Alles wird grösser, besser, cooler beim 7. Zurich Film Festival, das vom Donnerstag, dem 22. September, bis am Sonntag, dem 2. Oktober, läuft. Es gibt im Vergleich zum letzten Jahr mehr Filme, mehr Kinos, mehr berühmte Gäste, mehr Programmsektionen und mehr Awards, erzählt Co-Festivalleiterin Nadja Schildknecht an der Pressekonferenz. Zusammen mit ihrem Kollegen Karl Spoerri stellt sie die wichtigsten Änderungen und das Festivalprogramm vor.

Waren es 2010 noch 70 Filme in 7 Sälen, so werden nun 95 Filme auf 10 Leinwänden gezeigt. Dieses Mal gibt es einen deutschsprachigen Dokumentarfilmwettbewerb und in der neuen Sektion Border Lines zeigt das ZFF zusammen mit den Ärzten ohne Grenzen Filme, „die sich mit Grenzsituationen und Konfliktthemen auseinandersetzen“.
Das Herz des Festivals ist dieses Jahr das vergrösserte Festivalzentrum am Sechseläutenplatz, für die partywilligen Filmfans gibt es eine Night Lounge (jeden Abend im tibits im NZZ bistro). Nichts als angemessen für das nach Locarno inzwischen zweitgrösste Filmfestival der Schweiz, das mit einem Budget von 4,9 Millionen übrigens so teuer wie nie zuvor ist – und das mit einer minimalen finanziellen Unterstützung durch den Staat.

Stars und coole Filme

Ein Leckerbissen sind wie immer die Stars. Zu den berühmten Gästen, die nach Zürich kommen, gehören Sean Penn, der den Golden Icon Award verliehen bekommt, der argentinische Starregisseur Alejandro Gonzalez Inarritu (21 Gramm), der mit dem Career Achievement Award ausgezeichnet wird, oder Laurence Fishburne, der die Position des Jurypräsidenten im Internationalen Spielfilmwettbewerb einnimmt. Zudem wird Didier Burkhalter die Eröffnungsrede halten und seine Noch-Kollegin Micheline Calmy-Rey an der Award Night am 1. Oktober ihre Grüsse an das Publikum ausrichten – wenn auch bloss in einer Videobotschaft.

Eröffnet wird das Festival am 22. September mit dem Viren-Thriller Contagion im Beisein von Darsteller Laurence Fishburne; Regisseur des Films ist der Oscar-Preisträger Steven Soderbergh (Traffic). Beim Abschlussfilm, der am 2. Oktober über die Leinwand flimmert, handelt es sich um die Rassen-Tragikomödie The Help, die sich eben in den USA zu einem absoluten Überraschungshit entwickelt hat.
Mit Spannung erwartet wird A Dangerous Method, das neuste Werk des legendären David Cronenberg, der von Shivers über Videodrome bis hin zu A History of Violence Filmgeschichte geschrieben hat. Mit der gefährlichen Methode, die der Titel erwähnt, ist die Tiefenanalyse gemeint: Der Film handelt von der Dreiecksbeziehung um Sigmund Freud (Viggo Mortensen!), Carl Jung (Michael Fassbender) und Sabina Spielrein (Keira Knightley). Wenn das mal nicht interessant wird!
Interessant sind aber sicher auch Melancholia, der neuste Film von Lars von Trier, Restless von Gus van Sant oder The Ides of March von und mit George Clooney.

Aber es sind nicht nur die grossen Namen, die den Reiz des Zurich Film Festival ausmachen, sondern auch die spannenden Filme junger Regisseurinnen und Regisseure in den Wettbewerben – sage und schreibe 29 Debütwerke finden sich 2011 in diesen Sektionen. Da lassen sich auf jeden Fall viele tolle Entdeckungen machen!
Auch in den Kategorien Special Screenings, Neue Welt Sicht: Türkei, Border Lines und in den verschiedenen Retrospektiven findet man manche Perle. Und Kurzfilm-Liebhaber bekommen bei onedotzero allerhand Cooles in knapper Form zu sehen.
Horrorfilm-Fans sollten sich übrigens den 23. September rot im Kalender anstreichen, dann läuft nämlich Let Me In, das US-Remake des schwedischen Vampir-Hits So finster die Nacht.

Orte und Tickets

Die Filme laufen im Arthouse Le Paris, corso, in der Arena Filmcity, am Filmpodium und im Plaza, ganz oft im Beisein ihrer Macher, die auch für Fragen und Diskussionen zur Verfügung stehen.
Alle Sektionen und Filme sowie das genaue Programm findet Ihr unter diesem Link.

Studentinnen und Studenten erhalten vergünstigte Tickets: für Vorstellungen, die vor 18 Uhr beginnen, bezahlt Ihr mit der Legi 9.-- (Parterre vorne), bzw. 13.-- (Parterre, Balkon) anstatt 13.--, bzw. 16.-- Franken. Und für Abendvorstellungen 13.--, bzw. 16.- Franken anstatt 13.--, bzw. 21.-- Franken. Auch bei weiteren Anlässen wie dem onedotzero_ch oder der Public Zurich Master Class gibt’s Ermässigungen.

Tickets sind ab dem 8. September über die ZFF-Website, auf starticket.ch und allen Starticket-Verkaufsstellen, im Kino corso oder am Tickethäusschen am Paradeplatz erhältlich. Ab dem 16. September kriegt man die auch am Festivalzentrum am Sechseläutenplatz, im Arthouse Le Paris und im Ticket- und Infozelt beim Café/Bar Odeon.

Internationaler Spielfilmwettbewerb

Beauty (Südafrika)
Bullhead (Belgien)
Circumstance (Iran)
Corpo Celeste (Italien/Schweiz)
Die Farbe des Ozeans (Spanien)
Gromozeka (Russland)
Happy, Happy (Norwegen)
Las Acacias (Argentinien)
Little Birds (USA)
Louise Wimmer (Frankreich)
Take Shelter (USA)
Turn Me On, Goddammit (Norwegen)
Vaquero (Argentinien)

Deutschsprachiger Spielfilmwettbewerb

Alles eis Ding (Schweiz)
Atmen (Österreich)
Kriegerin (Deutschland)
Die Unsichtbare (Deutschland)
Eine ganz heisse Nummer (Deutschland)
Mary & Johnny (Schweiz)
Fenster zum Sommer (Deutschland)
Westwind (Deutschland)

Deutschsprachiger Dokumentarfilmwettbewerb

Call It a Balance in the Unbalance (Deutschland)
Schwarzkopf (Österreich)
Darwin (Schweiz)
Auf Teufel komm raus (Deutschland)
The Other Chelsea – Eine Geschichte aus Donezk (Deutschland)
Unter Wasser Atmen – Das zweite Leben des Dr. Nils Jent (Schweiz)
Uxo – Unexploded Ordnance (Deutschland)
Yume (Deutschland)

Internationaler Dokumentarfilmwettbewerb

After the Apocalypse (Grossbritiannien)
Agnus Dei: Lamb of God (Mexiko)
Beauty Day (Kanada)
Buck (USA)
Gnarr (Island)
I Am My Own Dolly Parton (Schweden)
Italy: Love It Or Leave It (Italien)
Lemon (USA)
Page One: A Year Inside The New York Times (USA)
Raw Material (Griechenland)
The Bully Project (USA)
The Samba Within Me (Portugal)

Gala Premieren

Contagion (USA) Eröffnungsfilm
//50/50// (USA)
A Dangerous Method (Kanada)
Another Happy Day (USA)
Chicken With Plums (Frankreich)
Day Is Done (Schweiz)
Jonas (Deutschland)
//Margin Call (USA)
Melancholia (Dänemark)
Moneyball (USA)
Rampart (UAS)
Restless (USA)
Shame (Grossbritannien)
Halt auf freier Strecke (Deutschland)
Texas Killing Fields (USA)
The Artist (Frankreich)
The Deep Blue Sea (Grossbritannien)
The Ides of March (USA)
Ursula – Leben in Anderswo (Schweiz)
Wuthering Hights (Grossbritannien)
The Help (USA) Abschlussfilm

Gesamtes Programm

Video: Pressekonferenz Zurich Film Festival 2011

Fotos von Zurich Film Festival