Suchst du noch oder wohnst du schon?
students Redaktion - Zwei Wochen vor Semesterbeginn irren hunderte Studierende sichtlich nervös herum auf der Suche nach einer bezahlbaren Bleibe. Nach der 40. Absage beschleicht einen langsam, aber sicher das ungute Gefühl: Irgendetwas läuft arg schief auf dem Wohnungsmarkt. Nur wo steckt der Teufel?
Die akute Wohnungsnot und die übertriebenen Preise zeigen eines klar auf: Wohnen darf nicht dem Markt und somit der Spekulation überlassen werden. Boden und Immobilien müssen der Renditemaximierung entzogen werden – nur so können bezahlbare Mieten für alle ermöglicht werden. Genossenschaften machen nämlich seit Jahren vor, dass es auch anders geht: Sie widersetzen sich erfolgreich dem gierigen Treiben der Immobilienhaie, indem sie nach dem Prinzip der Kostenmiete wirtschaften. Ihre Wohnungen sind der Spekulation entzogen, was bedeutet, dass die Miete nur den effektiven Kosten entspricht und massiv günstiger ist. Deshalb ist die Politik hier gefordert: Sie muss eine aktive Liegenschafts- und Bodenpolitik fordern. Die Stadt kann entweder selber bezahlbaren Wohnraum erstellen und anbieten oder gemeinnützige BauträgerInnen unterstützen, indem sie ihnen im Baurecht Land abgibt. Würde der jährliche Gewinn der ImmobilienbesitzerInnen in neue Genossenschafts-Wohnsiedlungen für Studierende investiert, gäbe es keine herumhetzende Studierende mehr auf der Suche nach einem neuen Nest.
Mattea Meyer, 1987, ist Vize-Präsidentin der JUSO Schweiz und Kantonsrätin im Kt. Zürich. Wenn sie nicht gerade Politik macht, studiert sie Geschichte und Geographie an der Universität Zürich und arbeitet als Anwaltsassistentin. Ihre freie Zeit geniesst sie in der Natur beim Joggen, in den Ferien, bei einem guten Glas Wein und Essen mit Freunden.
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Dafür braucht es eine gute und vorausschauende Raumplanung. Die Landschaft muss vor der Zersiedelung geschützt werden und die Städte müssen verdichtet werden. Die Politik muss hier die richtigen Anreize setzen.
Was es sicher nicht bringt, ist Zuwanderung zu verteufeln. Das sind wir uns einig.