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7. September 2011, 00:00 Kultur

Shaqiri führt Schweiz zum Sieg

Christina Uebelhart - Das Schweizer Nationalteam holt gegen Bulgarien einen Rückstand auf und gewinnt nach drei Toren von Xherdan Shaqiri 3:1. Dank eines überragenden Xherdan Shaqiri bleibt die Schweizer Nationalmannschaft im EM-Rennen. Der junge Kraftwürfel des FC Basel erzielte alle Tore beim 3:1-Sieg gegen Bulgarien.

Dank des Erfolgs über die bereits ausgeschiedenen Bulgaren rückte das Team von Ottmar Hitzfeld in der EM-Qualifikationsgruppe G bis auf drei Punkte an das zweitplatzierte Montenegro heran und verbesserte seine Chancen auf den Barrage-Platz nochmals um einen grossen Schritt. Mit zwei weiteren Siegen über Wales und Montenegro am 7. und 11. Oktober wäre die Teilnahme an den Barrage-Runden im November mit grösster Wahrscheinlichkeit gesichert. Im zweiten Spiel der Gruppe G gewann Gruppenleader England gegen Wales 1:0 (35./Ashley Young).

Schock in der Anfangsphase
Die 16'880 Zuschauer im Basler St.-Jakob-Park mussten eine Halbzeit lang um ihre Mannschaft bangen. Nach neun Minuten lagen die Gäste nach einem Treffer von Ivan Ivanov überraschend 1:0 in Führung. Diego Benaglio vermochte einen Kopfball von Stilian Petrov reflexstark nur noch vor die Füsse von Ivanov abzuwehren und dieser bekundete keine Mühe mehr, den Ball aus wenigen Metern über die Linie zu bugsieren. Das Pech schien den Schweizern an den Füssen zu kleben. Derdyok, Mehmedi, Xhaka, sie alle bleiben vor dem Tor glücklos.

Zauberzwerg Shaqiri explodiert
Unmittelbar vor dem Pausenpfiff begann jedoch der grosse Abend von Shaqiri. Nach einem herrlichen Schweizer Angriff über sechs Stationen erzielte der Basler nach Doppelpass mit Eren Derdiyok den hochverdienten Ausgleich. Nach einer Stunde doppelte Shaqiri mit einem schönen Schlenzer in die weite Ecke zum 2:1 nach. Shaqiris zweiter Streich verwertet er dank einer super Vorlage von Admir Mehmedi. Diese hat zur Folge, dass der bald 20-Jährige an der linken Strafraumgrenze völlig frei an den Ball kommt. Bei der Annahme kommt er zwar zuerst leicht ins Stolpern, beweist dann aber einmal mehr dass er der Schweizer Hoffnungsträger ist. Anstatt nervös zu werden, reagiert der vor einem Monat zum „Youth Player of the Year“ gewählten Shaqiri ganz cool indem er den Ball frech zwischen zwei Verteidigern hindurch ins Goal zielte.

Rote Karte gegen Bulgarien
Danach war kaum noch am Schweizer Erfolg zu zweifeln, weil die Gäste unmittelbar nach dem zweiten Schweizer Tor um einen Spieler dezimiert wurden.Endgültig zum Mann des Abends avancierte Shaqiri aber in der 90. Minute, als er einen Ball aus 18 Metern via Lattenunterkante in der linken hohen Torecke platzierte. Einziger Wermutstropfen für den Basler: Wegen Trikotausziehens kassierte Shaqiri nach dem 2:1 zurecht die Gelbe Karte, ist jedoch gegen Wales spielberechtigt. Sollte der Zauberzwerg auch im nächsten Spiel mit seiner Torgefährlichkeit überzeugen, was wir uns alle sehr wünschen, ist Shaqiri gezwungen seine Emotionen im Griff zu habe um auch im entscheidenden Spiel gegen Montenegro zu explodieren.

Standing Ovation für Shaqiri
Nach 90 Minuten und drei wichtigen Tore liess Hitzfeld das Xherdan Shaqiri, das Schweizer Ausnahmetalent, durch Ben Khalifa auswechseln. Dem Matchwinner wurde mit einem Standing Ovation und einer herzlichen Umarmung von Trainer Hitzfeld für seine glanzvolle Leistung gedankt. Shaqiri gab sich wie gewohnt Bescheiden: „Wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen. Für mich ist wichtig, dass wir es auch gewonnen haben. Ich bin froh, dass ich mit meinen drei Toren der Mannschaft helfen konnte zu siegen.“ Sein erster Hattrick in seiner Laufbahn liessen auch sein stolzer FC Basel Trainer Thorsten Fink sowie seine beiden Club und ehemalige Nati Kollegen Beni Huggel und Alex Frei nicht entgehen. Mit dem neuen Star ist die Schweizer Fussball Euphorie zurück gekehrt und lässt hoffen, dass die Stadien in Zukunft wieder gefüllt sind.

Noch drei Punkte Rückstand auf Montengro
Die Schweizer sind weiter im EM-Rennen und liegen zwei Runden vor Schluss nur noch drei Punkte hinter Montenegro. Am 7. Oktober bietet sich dem Team von Ottmar Hitzfeld in Wales den Punktestand zu egalisieren. Um den 2. Platz und den damit die Barrage zu erreichen ist der Heimsieg über Montenegro Pflicht. Mit einem so starken Team wie gegen Bulgarien sollte dies leicht zu schaffen sein. Bleibt nur zu hoffen, dass Xherdan Shaqiris seine Kollegen von Verletzungen verschont bleiben.

Frankreich zittert um EM-Qualifikation
Italien und Spanien haben es geschafft, England und die Niederlande sind auf dem guten Weg dazu: Die vier Fussball-Grossmächte zeigen in der EM-Qualifikation keine Schwäche. Vor allem die Wiederauferstehung Italiens überrascht. Dagegen herrscht bei den Österreichern wieder einmal Trauer. Doch auch der Weltmeister von 1998 Frankreich zittert.

Schweizerischer Fussballverband

Text: Christina Uebelhart
Foto: Matthias Uebelhart
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