Iron Man
Jonas Bärtschi - Es ist die Ritterrüstung des dritten Jahrtausends: Der metallene Ganzkörper-Kampfanzug von Superheld Iron Man. Wie sich damit Terror-Talibans und machthungrige Firmenbosse wegjäten lassen (wohlgemerkt im Namen der Gerechtigkeit), zeigt die neuste Verfilmung eines Comic-Märche...
Unsere Geschichte beginnt mit einem exzentrischen Ingenieur namens Tony Stark (Robert Downey Jr.), der gerne Frauen vernascht, guten Whiskey trinkt und an Sportwagen herumbastelt. Nebenbei ist er auch noch Miteigentümer von Stark Industries, einer führenden High-Tech-Rüstungsfirma, deren Waffen auf der ganzen Welt für Recht, Ordnung und zerbombte Dörfer sorgen. In Afghanistan stellt Stark seine neuste Raketenkreation vor, als er von militanten, arabischsprechenden Bartträgern entführt wird.
Die Zeit in der Gefangenschaft macht Tony Stark zu einem anderen Menschen: Er erkennt, dass seine Waffen in den Händen der falschen Personen für Leid und Unheil sorgen, und beschliesst, sein Leben einem nobleren Zweck zu widmen. In Afghanistan baut er aus Eisenplatten und Raketenteilen seinen ersten Kampfanzug, mit dessen Hilfe er flieht. Zurück in den USA, beginnt Stark an einem neuen Anzug zu basteln, der fliegen und schiessen kann und ihm helfen soll, die Welt zu einem friedlicheren Ort zu machen. Doch natürlich gelingt dies nicht einfach so: Obadiah Stane (Jeff Bridges), sein Geschäftspartner bei Stark Industries, ist mit dem neugefundenen Pazifismus nicht zufrieden und macht auf Widerstand. Und Tonys treue Assisstenin Pepper Potts (rothaarig und nach der Schwangerschaft wieder spindeldürr: Gwyneth Paltrow) möchte vielleicht auch mehr, als ihrem Chef nur Kaffee zu bringen und seine Termine zu planen.
Dass „Iron Man“ funktioniert, liegt an genau zwei Dingen: Dem genialen Kampfanzug und Robert Downey Jr.. Die High-Tech-Rüstung ist nicht nur schön anzusehen, sondern besonders in jenen Szenen absolut faszinierend, in denen sich die einzelnen Teile mit Surren und Klicken automatisch an Starks Körper anbringen – der Traum eines jeden, der mal mit LegoTechnic gespielt hat! Und Downey Jr. scheint die Idealbesetzung für Tony Stark zu sein: Der staubtrockene Humor und die unberechenbare Tollkühnheit, mit der er die Hauptfigur versieht, sorgen für viel Unterhaltung auf der Leinwand. Dafür haben die Nebendarsteller bei dem ganzen Spektakel kaum etwas zu tun – die einzige Existenzberechtigung von Assisstenin Pepper und bestem Freund Rhodey (Terrence Howard) scheint zu sein, dass sie halt in der Comicvorlage vorkommen. Überhaupt, das Drehbuch: Vier Leute haben daran mitgeschrieben, doch trotzdem (oder gerade deshalb) gibt es allerlei unfertige Erzählstränge, und während fast zwei Dritteln des Films bleibt die Handlung praktisch stehen. Trotzdem: Viel explosive Action, ein stark-er Robert Downey Jr. und der coolste Eisenanzug, seit es Ritterrüstungen gibt, machen „Iron Man“ zu einem akzeptablen Sommer-Blockbuster.
Bewertung: 3 von 5
Originaltitel: Iron Man
Land: USA
Genre: Action
Dauer: 122 Minuten
Regie: Jon Favreau
Darsteller: Robert Downey Jr., Gwyneth Paltrow, Jeff Bridges
Verleih: Universal
Kinostart: 30.04.2008
Links: http://www.ironmanfilm.ch