Das Feuer loderte auch schon heller
Ramon Göldi - Mitten im ungewöhnlich warmen Herbst, im glühenden Abart Club Zürich versprachen die Friendly Fires dem grauen Mittwochs-Alltag ordentlich Zunder zu geben. Ansprüchen eingefleischter Fans sowieso genügend, dürfte dem sporadischen Hörer aber ein Mü Abwechslung gefehlt haben.
Sie haben sich wirklich Mühe gegeben, soviel sei gesagt. "Live those days tonight" hat ordentlich Eindruck gemacht, genauso wie "skeleton boy" und in der Zugabe dann "hawaii air". Die Menge goutierte diese Stücke dementsprechend und hüpfte im fluoreszierenden Licht herum als gäbe es keinen Morgen mehr.
Der Morgen aber kam.
Abgesehen von obigen Highlights war der Gig mehrheitlich eine Warterei auf die Lieder der alten Platte. "Pala" kann nicht am Erfolg des Erstlings "Friendly Fires" anknüpfen. Die Halbherzigkeit äusserte sich, will man denn Verhaltensweisen deuten, auch im Stagediving light des Leadsängers. Schlicht in die Menge zu gehen, anstatt den Sprung zu wagen, unterstreicht das Bild einer angepassten, pflichtbewussten Bubenband.
Es fehlte die Rebellion, die Energie, das Sex-Appeal. Eine Band, die den studentischen Geist nach Verlassen der Alma Mater nicht bewahren konnte.
Video: "Kiss of Life" - Quelle: YouTube