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13. Oktober 2011, 16:09 CD / Vinyl Music

U2: «Achtung Baby»-Countdown - Zoo Station

Patrick Holenstein - Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon zwanzig Jahre her, dass U2 ihr vielleicht wichtigstes Album veröffentlicht haben? Am 28. Oktober erscheint «Achtung Baby» als Jubiläumsedition. Bis dahin beleuchtet students täglich einen Song der Platte. Den Anfang macht «Zoo Station».

Zum Anfang der Serie rufen wir kurz ins Bewusstsein, dass sich U2 unmittelbar vor den Aufnahmen zu «Achtung Baby» beinahe aufgelöst hätten. Neufindung oder ein sauberer Schlussstrich, das waren die Möglichkeiten. «Joshua Tree» und «Rattle & Hum» hatten ihren Tribut gefordert. Dazu kamen persönliche Probleme einzelner Bandmitglieder. Unter diesen Aspekten markiert «Achtung Baby» eine Art Wiedergeburt von U2 als Band. Aber dazu mehr im letzten Teil der Serie, wenn das Album und dessen Entstehungsgeschichte im Zentrum stehen. Jetzt geht es um den Song «Zoo Station». Genau, jener berühmt-berüchtigte Bahnhof Zoo, mitten in Berlin. Drogenumschlagplatz, Endstation für verzweifelte Seelen, gleichzeitig aber auch Magnet und Faszination für diverse Künstler. Ihm widmen U2 den Opener der Platte und reissen den Hörer gleich in einen Strudel aus hedonistischen Floskeln und von Industrial Rock gefärbter, ungewohnt düsterer Musik.

U2 nutzen den Bahnhof Zoo geschickt als Symbol für Bewegung. Die Zeile «Time is a train, makes the future the past» bringt die Aussage, die «Zoo Station» transportiert, auf den Punkt. Es geht um Fortschritt, um das Suchen und Finden einer Identität und um das Leben an sich, als Rauschzustand. Die Lyrics thematisieren im Kontext den Strudel, der die vier Iren zu der Zeit zu verschlucken drohte. Gleichzeitig macht «Zoo Station» aber auch wuchtig klar, dass U2 sich wieder gefunden hatten. So könnte «Achtung Baby», mit der urbanen Musikalität, der teils kryptischen Lyrics und starken Gegensätzen als Fundament für die zweite Phase in der Karriere von U2 gesehen werden. Alle diese Facetten vereint «Zoo Station» und lädt ein, sich auf eine vielschichtige Platte einzulassen. Schon das leise, metallische Klimpern im Intro und der Brei aus verzerrten Gitarren und wummernden Klängen durch den es sich als roter Faden zieht, machen deutlich: das ist nicht mehr die gleiche Band. U2 sind in der Grossstadt angekommen und so klingt die Band auch. Hört selbst, hier ist «Zoo Station»:

U2- Zoo Station




Morgen gebt es mehr zu: Even Better Than The Real Thing


Credits: Videoquelle: youtube
Bildquelle: u2.com
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