9. November 2011, 16:47 Konzert Music

Schwarz sah die Menge aus, die sich im Altstetter Club Komplex 457 am 08.11. einfand. Schwarz und ein wenig ungewaschen. Nicht, dass es überraschend kam - vielmehr den Eindruck eines guten, alten Rock-Gigs unterstützend wirkten die langen, zusammengebundenen Haare und die schon ausgewaschenen Tour-Shirts.

Nach der etwas fragwürdigen zweiten Vorband (strukturloses, unverständliches Geschrei mit Standard-Riffs) erschien das Trio Billy Lunn, Charlotte Cooper und Josh Morgan gegen 21:50 auf der Bühne. Beinahe eine Stunde später als angekündigt. Nicht weiter schlimm, aber für die Warterei erwarten wir zumindest eine gute Show.

Als hätten sie die Einstellung erwartet, sangen sie, unter Applaus die Bühne betretend, "oh yeah". Die Besucher des Komplex, Minuten zuvor noch lose im ganzen Gebäude verteilt, stürmten die Mitte und formierten sich zu einem zur Veranstaltung passenden Mob. "Hallo Tssssüri", schrie Billy ins Mikrofon. Staunen. "Let's go crazy!"

Die Menge gehorchte und sang, zur offensichtlichen Überraschung der Band, auch die Titel der eben veröffentlichten Scheibe mit. "We don't need money to have a good time", ein Ebensolches, passt noch so gut zur Gruppe wie in den Anfängen. Ganz bodenständig und ursympathisch sucht Leadsänger Lunn immer wieder Kontakt zum Publikum. Mit breitem Grinsen im Gesicht und einem Saal mitgrölender Zuschauer schmetterten sie im letzten Drittel dann die "Rock 'n' Roll Queen". Einige Passagen daraus wurden sogar in Deutsch vorgetragen. Hausaufgaben gemacht, Chapeau!

Es folgten Moshpits, Schweiss, Stage-Diving-Versuche und -Erfolge, umherfliegende Getränke, dazu stets satter Bass, viel Perkussion und eine herumspringende Charlotte. Wie sagt Uma Thurman im Werbespot eines Getränke-Herstellers: "Hey! What did you expect?"

Genau das! Erwartungen erfüllt. Wir mögen Billy.

Video: "We don't need money to have a good time" - Quelle: YouTube

Bildquelle: The Subways - Official Facebook Page