Florescu bei Verleihung (fast) sprachlos

Die diesjährige Jury bestehend aus Andreas Isenschmid, Alexandra Kedves, Christine Lötscher, Hans Ulrich Probst und Thomas Strässle hatten vor einer schwierigen Aufgabe gestanden. Alle fünf nominierten Bücher bestachen durch hohe literarische Qualität und eindrückliche Protagonisten. Bei der Verleihung am Sonntagnachmittag in Basel setzte sich Catalin Dorian Florescu gegen Monica Cantieni, Felix Philipp Ingold, Charles Lewinsky und Peter Stamm durch. Der 4. Schweizer Buchpreis ist auf 50'000 Franken dotiert. Die übrigen Nominalisten erhalten je 2'500 Franken.

Unter einem Lichtgewitter der Kameras freute sich Floresu, winkte ein bisschen in die Runde, nickte hier jemandem zu, umarmte dort jemanden und bedankte sich bei der Jury bevor er ans Mikrophon trat. Er müsse ein Vorurteil revidieren, gestand er als erstes. "Ich hätte nicht gedacht, dass der 4. Schweizer Buchpreis an einen Schweizer mit Akzent geht." Er sei bekannt dafür, dass seine Lesungen zwei Stunden dauern würden, doch nach dieser Preisverleihung würden ihm die Worte fehlen. „Nach 30 Jahren physischer Ankunft in der Schweiz ist dies nun auch die literarische“, strahlt Florescu.

Der Schweizer Buchpreis wurde 2008 vom Schweizerischen Buchhändler- und Verlegerverband SBVV in Zusammenarbeit mit der LiteraturBasel als Ausrichterin der BuchBasel geschaffen. Frühere Gewinner sind Melinda Nadj Abonji (2010), Ilma Rakusa (2009) und Rolf Lappert (2008).

Infobox
Catalin Dorian Florescu ist 1967 in Rumänien geboren und studierte Psychologie und Psychopathologie an der Universität Zürich. Anschliessend arbeitete er als psychotherapeutischer Begleiter in einem Rehabilitationszentrum. Seit 2001 ist er als freier Schriftsteller tätig. Er lebt in Zürich.
http://www.florescu.ch/