Eldorado FM oder der "füdliblute Wahnsinn"
Marco Büsch - Der 23. Dezember stand im Bierhübeli ganz im Zeichen des Berner Raps. Das Publikum feierte frenetisch ihre Lokalhelden Lo&LeDuc und Eldorado FM. Diese dankten es ihnen mit einer sympathischen energiegeladenen Show. Wers nöd fühlt, het es Problem.
Ohne längere Pause erklommen die Jungs von Eldorado FM die Bühne und setzten zu ihrer Show an. Es wurde viel vom neuen Mixtape "Stadt Unter" gespielt und wiederum konnte das Publikum die meisten Refrains auswendig, obwohl auch "Stadt Unter" erst zwei Wochen online stand. es wurden aber auch viele Tracks, der älteren Mixtapes gespielt, wie "Hallo Wäut" (über den Shuko-Remix von Jay-z's "Hello Brooklyn"), "Eldorado Anthem" (Pitbull's "The Anthem") oder "Auso tanz" (Stromae's "Alore en danse"). Während der Show wurden im Hintergrund laufend Bilder eingeblendet, die manchmal Klaus Kinski oder Jean Ziegler, ein ander mal die Power Rangers oder Gigi Oeri zeigten. Der leicht dadaistische Einschlag von Eldorado FM wurde auf diese Weise noch visualisiert. Das sympathischste an der Gruppe war aber eindeutig, dass ihr ganzer Auftritt so unglaublich spontan wirkte: Sie verpassten teilweise ihre Einsätze, passten die Setliste den Publikumswünschen an, stagedivten, rappten einfach Accapella weiter, wenn der DJ den Beat anielt und wirkten trotzdem stets routiniert und bei der Sache. Oder um den altbackenen Hip-Hop-Jargon zu bemühen: Das sind wahre Masters of Ceremony. Das Bierhübeli dankte es ihnen mit einem frenetischen Applaus und den immer wiederkehrenden Rufen nach noch einer Zugabe.