Radical Face – The Family Tree: The Roots
Patrick Holenstein - Vier Jahre hat sich Radical Face Zeit genommen, um sein zweites Album, «The Family Tree: The Roots» zu vollenden. Völlig zurückgezogen werkelte Ben Cooper, so sein bürgerlicher Name, im Geräteschuppen seiner Mutter. Jetzt legt er einen Silberling voller starker Melodien vor.
Im Alleingang während 15 Monaten aufgenommen, klingt die Platte deutlich reifer als noch der Vorgänger «Ghost». Die Pause hat Radical Face hörbar gut getan. Das Songwriting wirkt ausgeglichen und die Instrumentalisierung ist ideal dosiert. Gerade bei sanften Songs wie etwas «Family Portrait» tritt Radical Face zwar etwas in eine Pfütze voll Kitsch, packt Streicher aus und arrangiert gar opulent. Vielleicht ist das ein Nachteil, wenn man alles alleine macht und keine zweite Meinung hat. Da er aber wenigstens seine musikalischen Schuhe sehr gut imprägniert hat, dringt der Kitsch nur leicht durch und gibt dem Songs sogar einen gewinnenden Aspekt. So könnte man «Family Tree: The Roots» als ganze Platte sehen: Die Mischung zwischen reduzierter Instrumentalisierung und etwas Theatralik, gar der richtigen Prise Kitsch im passenden Moment gelingt durchaus. Wer entspannte Melodien mag, darf Radical Face also durchaus ein Ohr schenken.
Radical Face - A Pound Of Flesh
- Radical Face
- The Family Tree: The Roots
- Ab 20. Januar im Handel.
- Radical Face live: 9.02. am One In A Million Festival Baden