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25. März 2012, 00:00 Campus Kultur

Israel loves Iran

Dominik Erb - Kommt nach dem arabischen Frühling nun die Friedensbewegung im nahen Osten? Ein Israeli lanciert über Facebook eine Aktion, die zur Versöhnung und zum Dialog mit dem Iran aufruft.

"Nicht alle wollen Israel bombardieren. Und nicht alle wollen den Iran bombardieren", mit diesem Statement sorgt Ronny Edry (41) aus Tel Aviv in der Social Media Welt für viel Aufsehen. Er bringt den Mut auf, anzusprechen, was wohl viele Menschen in Israel und dem Iran denken, aber nicht zu äussern wagen, weil sie sich vor politischer Repression und sozialer Devianz fürchten. Es sind dies Leute, die keinen Grund sehen, jemanden zu bekriegen, den sie im Grunde genommen gar nicht kennen. Leute, die an das Gute im Menschen glauben und nicht mit Verachtung und Vorurteilen gegenseitig noch mehr Hass schüren wollen.

Der Familienvater und Grafik-Designer Ronny verbreitet über Facebook Bilder von Israelis, die gemeinsam mit ihren Kindern, Freunden, Bekannten und Verwandten posieren, um auszudrücken: „Iranians we love you“. Selbst im stark Internet-zensurierten Gottesstaat Iran nehmen die Menschen diese Geste mit Wohlwollen und Freude zur Kenntnis. Mittlerweilen existieren verschiedenste Videos mit gegenseitigen Sympathiebekundungen und Friedenserklärungen.

Eine Prognose, ob sich diese Bewegung zu einer richtigen Friedensbewegung entwickelt oder ob die Bemühungen einzelner couragierter Zivilisten bereits im Keim erstickt und von den politischen Führungsetagen ignoriert werden, ist schwierig. Was sich jedoch jetzt schon festhalten lässt, es ist ein lobenswerter und vorbildlicher Appell an den interreligiösen und interkulturellen Dialog unter Völkern die seit Jahrzehnten zerstritten sind.

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