Zermatt Unplugged: Amy Macdonald und Clueso
Andreas Rohrer - Publikumswechsel in Zermatt: Nach den älteren Semestern von Chris de Burgh zogen die Teenager ein. Die schottische Pop-Sensation Amy Macdonald verzückte mit ihrem Akzent und Radiohits. Der deutsche Pretty-Boy Clueso hatte dagegen (fast) keine Hits für Zermatt – und begeisterte trotzdem mit links.
Erstaunlich, dass die Stimmung trotz des grossen Aufmarsches eher mässig blieb. Viele Tracks ihres Debut-Albums verhallten mehr oder weniger unerkannt und bei Hits wie «Don't Tell Me That It's Over» wurde brav aufgestanden und mitgeklatscht. Immerhin freute man sich artig über das kommende Album, das sie gerade eben fertig aufgenommen habe. Vielleicht lag es daran, dass sie gesundheitlich nicht ganz 100 war – Amy sagte am Nachmittag alle Pressetermine ab – aber Miss Macdonald hat auf jeden Fall schon mehr gerissen als in Zermatt.
- Amy Macdonald auf der Zermatter Zeltbühne
Das Selbe gilt für den deutschen Ex-Rapper/Stefan Raab-Liebling/Schönling Clueso. In Zermatt mit dem Experimental-Projekt Bernewitz-Trio angetreten bot der Erfurter viel Improvisation und wenig Hits. Wie students.ch im Gespräch am Nachmittag vor der Show angekündigt, jammte die Band über neue, teils halbfertige Songs und so manche Zeile entstand spontan auf der Bühne. Dabei bekamen die Schweizer Berge und Zermatt grosse Präsenz im Set und einiges gelang erfrischend überraschend. Trotzdem fehlte vorallem den deutschen Touristen im Club Vernissage der Chart-Katalog schmerzlich. Immerhin, die Udo Lindenberg-Coverversion von «Cello» und DER Festivalmoment bisher, eine reduzierte Version von «Wir Sind Dabei Uns Zu Verlieren» reichten, um das Konzert für alle grossartig zu machen. Clueso = top Typ, keine Frage.