Zermatt Unplugged: Grégoire überzeugte sie alle!
students Redaktion - Nach anfänglichen Zweifeln beim Publikum, ob „dieser Franzose“ denn auch etwas könne bewies er: Er kann. Und wie! Mit viel Charme sang sich Grégoire in die Herzen eines eher älteren Publikums, welches er zeitweise zum Aufstehen, Mitwippen und heftigem Klatschen animieren konnte.
Ganz ohne Allüren setzte er sich an den Flügel und spielte den Song „ Rien à voir“. Somit bot er einen sehr intimen Einstig – nur mit seiner Stimme und dem Piano – und machte der Bezeichnung „Unplugged“ alle Ehre.
Weitere Sympathiepunkte sammelte er, als er als erstes seine Band vorstellte mit der Bemerkung, er wisse, dass viele Künstler dies am Ende machen, aber er fände, sie seien so wichtig wie die Musik, und diese sei ja auch von Beginn weg da. Weiter erklärte er, sie hätten das ganze Set geändert, um eine stärker akustische Version spielen zu können. Vielleicht war das der Grund , dass alle Songs ziemlich ähnlich klangen, was man als einziges bemängeln könnte. Offenbar störte dies aber niemanden, denn in der Reihe hinter uns tönte es etwa so: „Moll, isch no guet de Grégoire – ich han ja Vorurteil gha aber de isch wükli super de Franzos!“. Als er dann zu seinem Hit „Danse!“ ein kleines Mädchen auf die Bühne holte, mit ihr an der Hand ein paar Pirouetten drehte und sie herrlich falsch ins Mikroophon singen liess, hatte er auch die letzten Herzen der Mamis und älteren Damen erobert.
Die zu Beginn statische Stimmung konnte somit endlich etwas aufgebrochen werden: Das Publikum erhob sich aus den kuscheligen Sitzplätzen, klatschte fröhlich mit und die Damen wagten sich im Hüftschwung. Allerdings blieb die Sache doch eher verhalten mit einigen wenigen Ausnahmen während der grössten Hits. Dennoch wurde nach dem letzten Stück durchgehend stehend um eine Zugabe gepfiffen, welche Grégoire und seine Musiker gerne gewährten. Er spielten sogar zwei Covers von Bands, welche ihn als Kind inspiriert hatten: Nirvana und die Beatels. Die Zuschauer sind also ganz auf ihre Kosten gekommen.
Die wenigen jüngeren Gäste, welchen die Musik zu eintönig gewesen war, kamen später beim Brooke Fraser- Gig im Vernissage auf ihre Kosten (Students war leider nicht mit von der Partie, es gab ein kleines organisatorisches Problem). Und so richtig heiss wurde es nach Mitternacht auf dem Parkett des Vernissage, als das Partyfolk zur schrägen Mischung eines wankelmütigen DJ’s die Hände in die Luft warf und tanzte, bis die T-Shirts nass waren. Heute Abend geht es in die letzte Runde mit Aloe Blacc, Peter Cinotti und einer Afterparty im Vernissage mit SKIN von Skunk Anansie als DJane. Wir werden dabei sein und dafür sorgen, dass es legendär wird.
Text: Eva Noëmi Weniger