Musical: Grease nimmt Zürich mit auf Zeitreise

Klar ist, hier wird was Grosses über die Bühne gehen. It’s Grease-Time. Zeit für das erfolgreichste Musical aller Zeiten. Eine Mischung aus mitreissender Musik, legendären Cadillacs, Pomade in den Haaren, Pferdeschwänzen und natürlich vielen Gefühlen.

Gestern Abend regierte in Zürich das Jahr 1959. Der Regisseur, David Gilmore, präsentierte seine Version von Grease und brachte die “happy-go-lucky-years“ zurück in unsere Zeit. Um 19.30 Uhr fiel der Startschuss. Der Grease-Schriftzug wurde hochgezogen und die Show begann ihren Zauber zu versprühen.

Das Musical ist eine Wucht. Die Musik steckt an, der Gesang der Darsteller ist super. Die Mischung aus englischsprachigen Songtexten und deutschsprachigen Dialogen ist speziell. Im ersten Augenblick gewöhnungsbedürftig, aber er funktioniert. Und zwar gut. Grease vermochte gestern das Publikum zu begeistern. Das Set-Design von Terry Parsons ist wunderbar. Von der Tribüne auf dem Sportplatz, über einen Diner, die Rydell High School, bis hin zu einem roten Cabriolet auf der Bühne, gibt es alles zu sehen. Die Kostüme von Herbert Ehrhardt lassen den Mode-Stil der 50’s wieder aufblühen. Mit viel Liebe zum Detail gestaltet, fügen sich alle Elemente zur Welt von Grease zusammen. Das geniale Licht-Design von Nick Richings verleiht der Bühne das gewisse Etwas und unterstützt die Darbietung der Schauspieler auf eindrückliche Art und Weise. Bei Grease geht es hauptsächlich um Spass. Und Spass macht das Musical. Grossen Spass. Dies belegen auch die Reaktionen der Saalgäste, welche die Darbietung mit einer Standing-Ovation belohnten.

Die Premiere ist gelungen, die kommenden Gäste dürfen sich auf eine wunderbare Vorstellung und einen unvergesslichen Musical-Abend freuen.

Das Musical ist in zwei Akten aufgebaut. Wobei im ersten Akt sieben Szenen präsentiert werden, bevor im zweiten Akt die finalen fünf Szenen folgen. Dabei erlebt der Zuschauer eine Reise quer durch die Rydell High School, durch Martys Schlafzimmer, den Schrottplatz, den Sportplatz und Burger Place, das Autokino bis zu Jans Party.

Mit Hits wie „You’re The One That I Want“, „Grease Is The Word“, „Summer Nights“ und „Sandy“, wurde Musikgeschichte geschrieben. Und diese Geschichte findet nun in Zürich ihre Fortsetzung.

Grease gastiert noch bis zum 28. Mai 2012 im Theater 11. Die Vorstellung beginnt jeweils um 19.30 Uhr. Türöffnung ist eine Stunde vorher.

Nicht nur für Musical-Fans gilt: nicht verpassen und sich die Show ansehen.

Grease is still the world!

Die Story

Die Geschichte von Grease spielt im Jahre 1959 in einer amerikanischen Kleinstadt. Im Mittelpunkt stehen die schüchterne Sandy, welche in den Sommerferien auf Danny, den Anführer der T-Birds und absoluten Mädchenschwarm trifft. Für beide ist es die grosse Sommerliebe. Das Schicksal will es schliesslich, dass die beiden, bedingt durch den Umzug von Sandy im Herbst, auf ein Mal zur gleichen Schule gehen. Schnell freundet sich Sandy mit den Pink Ladies an, einer populären Gruppe von Mädchen der Rydell High School. Sie erzählt ihnen von Danny, worauf die Mädchen Sandy zu ihm bringen. Danny jedoch, obschon er gerne für Sandy schwärmen würde, spielt vor seinen Freunden den harten und unantastbaren Jungen und lässt Sandy abblitzen. Und so nimmt die Liebesgeschichte rund um Pijamapartys, legendäre Cadillacs und dem bevorstehenden Tanzwettbewerb der Schule ihren Lauf.

Fakten zu Grease

Grease wurde in Chicago im Jahre 1971 von Warren Casey und Jim Jacobs als fünfstündige Amateurproduktion ins Leben gerufen. Das Budget betrug lächerliche 171 US Dollar. Die Erstaufführung fand vor 120 Zuschauern in einem Geräteschuppen statt. Nachdem das Musical auf eine sinnvolle Zeitdauer gekürzt worden war, wurde 1972 das Musical am Broadway aufgeführt und später für sieben Tony Awards nominiert. Insgesamt lief das Musical siebeneinhalb Jahre am Broadway und wurde während dieser Zeit 3388 Mal aufgeführt. 1979 war es schliesslich das am längsten laufende Musical.

1978 wurde Grease verfilmt. In der Hauptrolle der Produktion war John Travolta zu bestaunen. Der Film löste einen erneuten Grease Boom aus.

Die Europapremiere feierte Grease übrigens im Jahre 1973 in London. In der Hauptrolle war der damals noch unbekannte Richard Gere zu bestaunen. Nach erfolglosen neun Monaten wurde das Musical aber wieder abgesetzt. Erst 1979, durch den Film ausgelösten Boom wurde Grease neu produziert und hatte nun endlich Erfolg.

1993 wurde Grease von Regisseur David Gilmore wiederum neu inszeniert.