Trapped: Schweizer Filmproduktion geht neue Wege
- Mit dem Schweizer Thriller "Trapped" wurden ganz neue Wege in der Finanzierung beschritten. Die Zauberworte heissen alternative Produktons- und Finanzierungsmodelle, Social Marketing und vor allem: Mut. Students.ch verlost Tickets für die Premiere.
Der Fokus in der Produktion wurde klar auf Schauspiel und Inszenierung gelegt. Viel Anderes war mit Blick auf das Budget von lediglich 90'000 Schweizer Franken auch nicht möglich. Dollys, teuere Spezialkameras, spezielles Lichtequipment oder luxuriöse Unterkünfte waren von Anfang an ein Ding der Unmöglichkeit. Bei Trapped lief die Planung genau Gegenteilig von gängigen Filmproduktonen ab. Normalerweise wird zuerst ein Drehbuch geschrieben, dann die Finanzierung sichergestellt und schlussendlich, anhand des bewilligten Budgets, der Dreh geplant.
Ganz anders bei "Trapped": Als erstes wurde ein Kostenrahmen festgelegt. Man bedenke, Schweizer Spielfilme schlagen normalerweise mit durchschnittlich drei Millionen Franken zu Buche. Auf 90'000 Franken Budget einigte man sich weil man der Meinung war, dies sei das absolute Minimum um der Qualität eines professionellen Spielfilms gerecht zu werden. Zudem -ein ganz grosses Ziel des Projektes- sollte der Film ausschliesslich durch Crowd-Founding finanziert werden. (Jeder kann durch Zahlung eines Betrag x zu einem Geldgeber des Projekts werden und erhält je nach Umfang der Unterstützung gewisse Gegenleistungen wie VIP Tickets für die Premiere, Erwähnung im Abspann oder bei kleinen Beträgen Goodies wie Filmplakate. Die grösseren Geldgeber werden gar an eventuellen Gewinnen beteiligt und in Entscheidungen miteinbezogen.)
Dann galt es die Rahmenbedingungen festzulegen, damit das enge Kostenkorsett nicht gesprengt würde: Maximal fünf Leute in der Equipe, drei Schauspieler, ein einziger Drehort, der in maximal 15 Autominuten erreichbar ist. Der Dreh musste bei jedem Wetter durchführbar sein und durfte maximal 20 Drehtage betragen.
- Making-of Bild
Erst in einem dritten Schritt wurde die Kreativarbeit in Angriff genommen und die Geschichte rund um den Drehort Wald gesponnen.
Der Kinofilm-Konsum der Schweizer liegt mit durchschnittlich zwei Filmen pro Einwohner und Jahr etwas höher als der europäische Medialwert. Jährlich unterstützt die helvetische Filmförderung die Branche mit etwa 50 Millionen Franken und macht so für viele die Realisierung von Filmprojekten erst möglich. Lobenswert also, dass Trapped auf Unterstützung dieser Art verzichtet und ganz eigene Wege beschritten hat. Überigens, der Film wurde ganz bewusst in englischer Sprache gedreht, um den Radius der Zuschauer nicht auf das deutsche Sprachgebiet zu beschränken. Es wäre den Trapped-Machern zu wünschen, dass ihr Streifen ein grosser Erfolg im Stile anderer Low-Budget-Produktionen à la Blair Witch Project wird.
Hier gehts zum Trapped Trailer
Students.ch-User können gratis bei der Premiere mit dabei sein - einfach den gelben "win"-Button oben rechts drücken. Viel Glück!