22. Juni 2012, 09:29
CD / Vinyl
M. Ward bringt den Blues nach Zürich
students Redaktion - Das männliche Teil der Zweier-Band „She & Him“ mit Zooey Deschanel begeistert auch ohne deren weibliche Unterstützung. M. Ward bewies dies eindrücklich im Papiersaal. Begleitet von seiner Band gab er neue, sowie ältere Songs zum Besten und scheute auch keine Neuinterpretationen von Klassikern.
Eigentlich sieht sich M. Ward selbst als Gitarristen. Am Mikrophon zu stehen schien ihm nie allzu gut zu gefallen. Dass er dann doch auch zum Mikrophon griff, sei ihm zu danken, denn seine Stimme gehört wohl zu den Schönsten und zugleich Charakteristischsten derzeit.
Seinen musikalischen Ursprung lässt sich dann aber doch nicht so gut verbergen. Gleich zu Beginn des Konzerts in Zürich merkt man seine Neigung zum Gitarristen. Das Mikrophon liess er nämlich in den ersten zehn Minuten des Konzerts ausser Acht. Mit Akustikgitarre und vorerst ohne Band demonstrierte er warum er sich grundsätzlich „Gitarrist“ schimpft. Ohne Gesang, lediglich mit furioser Gitarrenarbeit schaffte er es, das Publikum im Papiersaal von Beginn weg in seinen Bann zu ziehen. Auch den ersten Song bestritt er allein, was der Musik eine gewisse Melancholie verlieh. Nach dieser eher ruhigen Einstimmung stimmte M. Ward mit Begleitung ganz andere Töne an. Es wurde etwas härter und bluesiger also vom Album gewohnt. So wandelten sich die Songs vom eher ruhigeren Feel-Good-Folk-Country zu tanzbaren Stücken, die auch den letzten Zuhörer zum Mitwippen brachten. Neuere Stücke wie „Primitive Girl“, „I Get Ideas“ und „Clean Slate“ boten sie mit einer solchen Energie und Freude dar, dass sich niemand aus dem Publikum davon entziehen konnte. Aber auch Liebhaber der älteren Alben kamen auf ihre Kosten. Songs wie „Magic Trick“, „Rollercoaster“ und „Post-War“ fehlten nicht auf der Setlist. Auch vor Geschlechterrollen liess sich M. Ward nicht beirren. Für den Song „Why Do You Let Me Stay Here?“, ursprünglich ein Stück des gemischten Doppels „She & Him“, übernahm er auch deren Part. Und allerspätestens beim Cover vom Chuck Berry-Klassiker „Roll Over Beethoven“ bewegte sich auch der letzte Fuss im Papiersaal.
M. Ward ist ein lebendes Beispiel dafür, dass die verstaubt geglaubte Musikrichtung des Country und Blues dank dem Cohen-Brüder Film „Oh Brother Where Are Thou?“ wieder belebt wurde. Zu Recht, wie das Konzert im Papiersaal bestätigte.
Official Homepage: M.Ward
Autor: Christine Albrecht
Seinen musikalischen Ursprung lässt sich dann aber doch nicht so gut verbergen. Gleich zu Beginn des Konzerts in Zürich merkt man seine Neigung zum Gitarristen. Das Mikrophon liess er nämlich in den ersten zehn Minuten des Konzerts ausser Acht. Mit Akustikgitarre und vorerst ohne Band demonstrierte er warum er sich grundsätzlich „Gitarrist“ schimpft. Ohne Gesang, lediglich mit furioser Gitarrenarbeit schaffte er es, das Publikum im Papiersaal von Beginn weg in seinen Bann zu ziehen. Auch den ersten Song bestritt er allein, was der Musik eine gewisse Melancholie verlieh. Nach dieser eher ruhigen Einstimmung stimmte M. Ward mit Begleitung ganz andere Töne an. Es wurde etwas härter und bluesiger also vom Album gewohnt. So wandelten sich die Songs vom eher ruhigeren Feel-Good-Folk-Country zu tanzbaren Stücken, die auch den letzten Zuhörer zum Mitwippen brachten. Neuere Stücke wie „Primitive Girl“, „I Get Ideas“ und „Clean Slate“ boten sie mit einer solchen Energie und Freude dar, dass sich niemand aus dem Publikum davon entziehen konnte. Aber auch Liebhaber der älteren Alben kamen auf ihre Kosten. Songs wie „Magic Trick“, „Rollercoaster“ und „Post-War“ fehlten nicht auf der Setlist. Auch vor Geschlechterrollen liess sich M. Ward nicht beirren. Für den Song „Why Do You Let Me Stay Here?“, ursprünglich ein Stück des gemischten Doppels „She & Him“, übernahm er auch deren Part. Und allerspätestens beim Cover vom Chuck Berry-Klassiker „Roll Over Beethoven“ bewegte sich auch der letzte Fuss im Papiersaal.
M. Ward ist ein lebendes Beispiel dafür, dass die verstaubt geglaubte Musikrichtung des Country und Blues dank dem Cohen-Brüder Film „Oh Brother Where Are Thou?“ wieder belebt wurde. Zu Recht, wie das Konzert im Papiersaal bestätigte.
Official Homepage: M.Ward
Autor: Christine Albrecht
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