Jenny Owen Youngs - Batten the Hatches
Christina Ruloff - Artist: Jenny Owen YoungsAlbum: Batten the HatachesRelease: 25.05.2007Label/Vertrieb: Nettwerk Jenny Owen Youngs sitzt mit ihrer Gitarre irgendwo auf dem Trottoire in New Jersey und klagt, flucht und röhrt. Neben ihr steht eine Flasche Whiskey und sie singt sich das nicht ganz n...
Album: Batten the Hataches
Release: 25.05.2007
Label/Vertrieb: Nettwerk
Jenny Owen Youngs sitzt mit ihrer Gitarre irgendwo auf dem Trottoire in New Jersey und klagt, flucht und röhrt. Neben ihr steht eine Flasche Whiskey und sie singt sich das nicht ganz normale amerikanische Leid aus der Seele.
So jedenfalls muss man sich die junge Frau mit dem Motto „Singing sweet and drinking hard since 1981“ vorstellen. Auf ihrem lang erwarteten Erstling, den es inzwischen auch in guten Musikläden und nicht nur unter Hand oder an Konzerten im Garden State gibt, erzählt die Singer/Songwriterin aus ihrem Leben, das repräsentativ für die amerikanische Mittelschicht steht. Im Gegensatz zu den viel berühmteren Damen in ihrem Alter, die sich mit Teen-Klischees und rockigem Pop wie Fliegenfänger aufs Radiopublikum stürzen, geht Frau Youngs ans Eingemachte. Sie erzählt von kaputten Familien-Idyllen, schmerzhaft definitiven Trennungen und der Liebe; Man weiss genau, dass es schlecht kommt – aber idiotisch verliebt kann man im Allgemeinen doch nicht die Finger davon lassen; dasselbe gilt für den Alkohol.
wirklich nichts zu tun. Erstere macht auf Zicke, letztere macht gute Musik.
Fuck was I heisst ihr berühmtestes Lied, und zieht einen richtig in den Bann. „Love grows in me like a tumor / A parasite bent on devouring is host / Maybe I’ll be the lucky one that doesn’t get burned / What the fuck was I thinking. (...) If we weren’t such good friends I think that I’d hate you / If we weren’t such good friends I’d wish you were dead.“
Natürlich ist es nicht schön und es ist auch nicht fröhlich, und dementsprechend frustriert und wütend, selbst zerfressend klingt die Musik. Aber es ist ehrlich, die Bilder sind ungewöhnlich und poetisch und bei Jenny Owen Youngs wirkt es sogar authentisch; sie hat all diese Dinge erlebt und kann sie zynisch, ironisch und manchmal sogar mit einer seltsamen Altersmilde schildern, gut schildern, so dass man den wilden Geschichten aus ihren Wanderjahren in New Jersey gerne und gespannt zuhört, auch wenn die Helden meistens fällt und manchmal zerbricht.
Kurzum: A real gem.