Gerlinde Michel las aus «Frei willig»
Claudia Maag - Gerlinde Michel konfrontiert ihre Protagonistin Valerie mit der vertuschten Vergangenheit ihres Vaters, der des Musikbetruges verdächtigt wird. Doch die Spur führt zusätzlich zu Hitlers Waffen-SS. Im beinahe gefüllten Cabaret Voltaire las Gerlinde Michel aus ihrem neuen Roman «Frei willig».
- Gerlinde Michel zieht Zuhörer in den Bann. (Bild: Claudia Maag)
Gerlinde Michel war schon in ihrer Jugend vom Zweiten Weltkrieg fasziniert und führte mehrfach kontroverse Diskussionen. Die Bernerin interessierte vor allem die Frage: Hätten die Schweizer sich unter Hitler wirklich anders verhalten als die Deutschen? Doch den Kick für den Roman gab ihr die Entdeckung eines realen Falls in England, bei dem es um CD-Fälschung geht.
Michel schreibt vielschichtig, zeichnet ihre Figuren glaubwürdig und vereint in Frei willig unterschiedliche Themen wie die in der Schweiz wenig bekannte Teilnahme junger Schweizer als Freiwillige in Hitlers Waffen-SS und Musik. Ein empfehlenswertes Buch für historisch Interessierte, Liebhaber klassischer Musik und Freunde von Familiendramen mit einem Schuss Psychologie, was Betrug und Verdrängung angeht.
Info
http://www.edition8.ch/buch/frei-willig/
http://www.gerlindemichel.ch
Gerlinde Michel, Frei willig, Roman, 256 Seiten, Verlag Edition8, 2012, ISBN: 978-3-85990-179-7