Bat For Lashes voller Melancholie und Winterzauber
Christine Albrecht - Natasha Khan aka Bat For Lashes trat am Sonntag in der Roten Fabrik auf. Ihre märchenhafte Musik passte perfekt zu den kalten Temperaturen und dem Nebel, der an den Häuserwänden empor kroch. Doch auch mit Wintermusik lässt sich Herzen erwärmen, wie sie problemlos bewies.
Doch nach zwei, drei Songs ist das Eis gebrochen und das Publikum zückt und schwenkt begeistert seine Smartphones. Das Publikum verfällt immerhin bei der starken Performance von Laura in lauschende Andacht, doch die Smartphones bleiben leider in der Höhe, das Konzert wird für die hinteren Reihen vervielfacht und mit allerlei Filtern versehen.
„Like an angel!“ ruft da jemand aus dem Publikum, „or a devil“ gibt Bat For Lashes zur Antwort. Tatsächlich weiss man nicht immer ob ihre Musik nun verträumt oder doch düster sein soll. Diejenigen, die sich nicht mit Sepiafiltern und Hipstamatic beschäftigten, erlebten eine Musik, die manchmal zerbrechlich, manchmal stark klingt. Doch genau weil ihre Musik keine dahindümpelnde Liftmusik ist, verlangen die Songs einem einiges ab. Der mädchenhafte Esoterikpop wird leider schnell etwas zu melancholisch und zu dramatisch. Die Länge von etwa einer Stunde war in diesem Hinblick angemessen. So verblieb man zwar mit dem Wunsch nach mehr, verlor sich aber nicht in der Düsterkeit und Dramatik, die die Musik verbreitete. Ein perfektes Konzert zum Winteranfang also, das den Nebel vielleicht nicht lichtet, aber etwas romantischer wirken lässt.