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18. Dezember 2012, 15:15 CD / Vinyl Music

Ex-Razorlight Andy Burrows' neues Album

Patrick Holenstein - Wem gehört die wunderbar sanfte Stimme? So ähnliche Gedanken könnten beim Hören von "Company", dem neuen Album von Andy Burrows, in den Köpfen herumgeistern. Burrows war Teil einer bekannten britischen Band und weiss auch als Solokünstler durchaus zu überzeugen.

Who Is Andy Burrows? Die Frage wirft die Pressedokumentation zum Album „Company“ einfach mal so in die Luft. Und genau betrachtet ist die Frage mehr als legitim. Wer ist dieser Andy Burrows, der, das ist auf seinem Album offen hörbar, nur eines will: Musik machen. Andy Burrows stieg 2004 als Drummer bei Razorlight ein und war als Autor an einigen der grossen Hits der Band beteiligt. Zum Beispiel hat er an der Nummer-1-Single "America" mitgeschrieben. 2009 verliess er Razorlight, um Teilzeitmitglied bei We Are Scientists zu werden. Und kurz vor Weihnachten 2011 schloss er sich mit Editors-Frontman Tom Smith zusammen. Die beiden Musiker nahmen mit „Funny Looking Angels“ eine Weihnachtsplatte auf, die eigentlich gar keine sein will und durch die melancholische Tonalität trotzdem wunderbar in die winterliche Jahreszeit passt. Während all dieser Zeit hat Andy Burrows kontinuierlich an seinem eigenen Material gearbeitet, daran gefeilt und geschliffen, sodass die entstandenen Songs, die jetzt auf „Company“ vereinigt sind, sehr ausgereift wirken.

Etwas gelingt Burrows jedoch nicht, will er vielleicht auch gar nicht, nämlich seine bisherigen Stationen verheimlichen. „If I Had A Heart“ erinnert schon an die sanfteren Melodien von Razorlight. Durch die weiche, angenehm gefärbte Stimme von Burrows klingt der Song wie eine entschlackte Version eines Razorlight-Songs. Bei Burrows schweben die Streicher sehr tief und oftmals in dichten Schwärmen, so bekommen seine Songs eine sensible Note, die bei Razorlight oft nur schwach durchdringt. Mit We Are Scientists hat „Company“ hingegen nur wenig zu tun – am ehesten bei "Shaking The Colour". Dafür ist offensichtlich, dass Andy Burrows die Zusammenarbeit mit Tom Smith viel Spass bereit hat. Zwar ist der tieftraurige Grundton, den Smith & Burrows auf der letztjährigen Platte vorantrieben, nicht mehr so deutlich spürbar, aber er ist als ständig präsentes Fragment durchaus spürbar. Schon beim Opener „Company“ wird hingegen deutlich, dass Andy Burrows mehr auf klaren und eingängigen Indie-Pop setzt. Er weckt hohe Erwartungen.

Im Laufe des Albums wird er den Erwartungen aber problemlos gerecht. Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass Andy Burrows’ Songs viel Authentizität besitzen und der Engländer sich als Künstler glaubhaft in der Songwriter-Ecke positionieren kann. Lockere Melodien wie die von "Keep On Moving" oder "Maybe You" geben dem Album seine speziellen Momente. Mit "Company" gelingt Andy Burrows ein Album für Liebhaber von Indie-Pop und auf Melodie fokussierte Songwriterkunst.

Andy Burrows - Hometown



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