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19. Dezember 2012, 00:00 Kultur

King Roger nach fünf Jahren wieder auf dem Thron

Matthias Uebelhart - Wenig überraschend schwingen Roger Federer und Nicola Spirig in den Hauptkategorien der Credit Suisse Sports Awards 2012 obenaus.

Wenig überraschend schwangen Roger Federer und Nicola Spirig in den Hauptkategorien der Credit Suisse Sports Awards 2012 obenaus. Federer gewann die Wahl zum Schweizer Sportler des Jahres bereits zum fünften Mal, für Spirig war es eine Premiere.

Die weiteren Preisträger an der TV-Gala des Schweizer Sports sind der FC Basel (Team des Jahres), Roberto Di Matteo (Trainer des Jahres), Benjamin Weger (Newcomer des Jahres) und Edith Wolf-Hunkeler (Behindertensportlerin des Jahres).

Erstmals seit 2007 ging die Wahl bei den Männern wieder zugunsten Roger Federers aus. In den vergangenen Jahren hatten Fabian Cancellara (2008), Didier Cuche (2009 und 2011) sowie Simon Ammann (2010) gegenüber dem vierfachen Weltsportler den Vorzug erhalten. Die diesjährige Wahl Federers, der mit nunmehr fünf Auszeichnungen zu Rekordhalterin Vreni Schneider aufschloss, fiel überaus deutlich aus. Der 17-fache Gewinner von Grand-Slam-Turnieren vereinigte 43,9 Stimmenprozente auf sich und verwies Dario Cologna (20,33 %) und Steve Guerdat (15,37 %) mit grossem Abstand auf die Ehrenplätze.

Eingeflogen aus Kolumbien zur Ehrung
Federer war es auch, der für die Überraschung des Abends sorgte. Denn erstmals seit 2005 war der Tennis-König persönlich an der Gala des Schweizer Sports anwesend, obschon er erst in der Nacht auf Sonntag in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota seine umjubelte Exhibition-Tour durch Südamerika beendet hatte.

"Es gibt nichts Schöneres, als eine Standing Ovation in der Schweiz zu bekommen. Ich hoffe, dass ich weiterhin Emotionen wecken kann", sagte ein sichtlich gerührter Roger Federer. Für ihn sei es ein unglaubliches Jahr gewesen. Dieses trug ihm nicht nur den siebten Titel in Wimbledon und die zwischenzeitliche Rückeroberung von Platz 1 in der Weltrangliste ein, sondern auch die erste Einzelmedaille an Olympischen Spielen.

i-Tüpfelchen für Olympiasiegerin Nicola Spirig
Eine noch klarere Angelegenheit war die Wahl zur Schweizer Sportlerin des Jahres. Von den Stimmen für die fünf Finalistinnen entfielen über 53 Prozent auf die Triathlon-Olympiasiegerin Nicola Spirig. Schon nach den Vorwahlen durch die Sportlerinnen und Sportler sowie der Medien hatte sie klar in Führung gelegen. Hinter der Zürcher Unterländerin belegten die OL-Queen Simone Niggli und die neue Schweizer Vorzeigeturnerin Giulia Steingruber die nachfolgenden Plätze.

"Ich habe ein grossartiges Team hinter mir, das mich unterstützt. Diese Auszeichnung ist das i-Tüpfelchen in diesem Jahr für mich", sagte Spirig nach der Entgegennahme der "Winner"-Trophäe aus den Händen ihrer Vorgängerin Sarah Meier. Spirig verglich die Minuten vor der Bekanntgabe der Wahlresultate mit jenen nach ihrem Zielsprint in London, als nicht sofort klar gewesen war, ob sie als Erste die Ziellinie überschritten hatte.

Alle guten Dinge sind Fussball
Mit dem FC Basel wurde zum dritten Mal in Folge eine Fussball-Equipe zum Team des Jahres gewählt - 2010 siegte die Schweizer U17-Auswahl, vor einem Jahr die U21. Der Schweizer Double-Gewinner, der in der letztjährigen Champions-League-Kampagne das grosse Manchester United ausgeschaltet hatte, setzte sich vor dem Zürcher Oberländer Formel-1-Rennstall Sauber und dem Curling-Team der Frauen um Skip Mirjam Ott durch.

Die Wahl zum Trainer des Jahres war eine äusserst knappe Angelegenheit, die zugunsten von Roberto Di Matteo ausfiel. Der 42-Jährige, der Chelsea im vergangenen Mai zum erstmaligen Triumph in der Champions League geführt hatte, setzte sich um 0,2 Prozentpunkte vor Dario Colognas Trainer-Duo Fredrik Aukland/Guri Hetland durch. "Es war ein erlebnisreiches Jahr für mich, voller Emotionen. Wer weiss, ob das Schicksal mich eines Tages wieder in die Schweiz führen wird", sagte der in Schaffhausen geborene Italiener in seiner Dankesrede.

Bereits zum siebten Mal wurde Edith Wolf-Hunkeler zur Behindertensportlerin des Jahres erkoren. Letztmals hatte die 40-jährige Luzernerin, die an den Paralympics in London mit vier Medaillen die erfolgreichste Schweizer Athletin war, diese Auszeichnung vor fünf Jahren in Empfang nehmen dürfen. Die Wahl zum Newcomer des Jahres entschied der Biathlet Benjamin Weger für sich. Der 23-jährige Walliser setzte sich in der im Internet durchgeführten Wahl vor Sven Bärtschi und Granit Xhaka durch, zwei Vertretern der grossen Publikumssportarten Eishockey und Fussball.

Fotos: zvg PHOTOPRESS/Alexandra Wey
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