Blog 9 - Steven: Semesterferien – Erholung pur?
students Redaktion - Wer meint, dass Studenten in den Semesterferien zurücklehnen, Füsse hochlagern und das „dolce far niente“ geniessen, der täuscht sich gewaltig. Meine letzte Woche war geprägt von Koordinationsschwierigkeiten, sportlicher und mentaler Ausdauer und körperlicher Fitness.
Ja belächelt habe ich es eher. Das sei „Pseudo-Fitness“ für die Bewegungs- und Fitnessmuffel, damit diese ihr Gewissen beruhigen können, wenn sie zu diesem Latino-Sound ihre Hüften kreisen lassen. Und ins Schwitzen kommt sie ja dabei nie im Leben! Oh, wie erlebte ich mein blaues Wunder, als ich mich meinem Mitbewohner zu liebe - ja er hat sich eine ZUMBA-Instruktorin angelächelt - dazu durchgerungen habe, einmal eine solche, von mir verpönte, ZUMBA-Lektion zu besuchen.
Meine vielen Vorurteile wurden hart abgestraft. Nach dieser intensiven Stunde zu den heissen Rhythmen war mein Shirt durchtränkt von Schweiss und meine Kollege und ich schauten uns an und mussten eingestehen, dass wir nie mehr was Böses über ZUMBA sagen. Es stellte sich bitter heraus, dass wir die gesamte Stunde unter enormen Koordinationsschwierigkeiten litten. Sobald wir die einen komplizierten Move auf die Reihe kriegten, hat die Instruktorin bereits wieder andere verrenkende Bewegungen auf Lager.
Die Definition „Körper-Klaus“ hätte nun wahrlich perfekt auf uns zugetroffen. Immerhin gab es anschliessend aufmunternde Komplimente der restlichen ZUMBA-Gruppe (wohlbemerkt 100% Frauen), obwohl so ernst gemeint konnten die nicht gewesen sein, dessen bin ich mir schon bewusst. Fazit dieses Abenteuers: ZUMBA ist Hochleistungssport, aber nicht für mich! Das überlasse ich denjenigen, die es besser können…
…und widme mich einer Sportart, die ich um einiges besser kann, aber leider seit Jahren nicht mehr ausgeübt habe – Skilanglauf! Und darum hatte ich berechtigterweise Befürchtungen, dass dies ähnlich desaströs ausfallen könnte wie meine ZUMBA-Erfahrung. Nun ja, wenn ich erzähle, dass ich, in meinem jungen Alter, auf die Loipe gehe und Skilanglauf ausübe, dann ernte ich meistens Gelächter.
ABER, liebe Damen und Herren, Langlauf hat sich seit den Erfolgen von Dario Cologna zu einer neuen Trendsportart (da haben wir es wieder) entwickelt und ist nebenbei ein höchst effektives Work-out für den ganzen Körper. Und es bestätigte sich erfreulicherweise das bekannte Sprichtwort: „Einmal gelernt, nie mehr verlernt“. Wenigsten eine Trendsportart, bei welcher ich letzte Woche eine gute Figur machte und erst noch das wunderbare Bergwetter geniessen konnte.
Und apropos effektives Work-out für den Körper. Hierzu zählt auch die dritte Sportart „Umzugsmarathon“. Wobei ich diese Disziplin wohl eher nicht zu einer Trendsportart zähle. Vielmehr kann man dies als notwendiges Übel einstufen. Ja es war wieder mal an der Zeit Kisten die Treppen hoch und runter zu schleppen, Schränke auseinander und zusammen zu bauen und Möbel zu stemmen.
Meine Mutter und meine Schwester sind umgezogen – ins idyllische Eglisau. Eglisau? Kennt ihr nicht? Müsst ihr auch nicht, gehört ja beinahe zu unserem nördlichen Nachbar. Und wenn Mama ruft, hilft Sohn natürlich gerne tatkräftig mit. Und mit vereinten Kräften geht es bekanntlich auch schneller.
Tja, nach all den an körperlichen Kräfte zehrenden Tätigkeiten, musste ich auch noch sicherstellen, dass mein „Brain“ nicht einrostet. Aber keine Angst – dafür sorgte mein Arbeitgeber mit einer Woche vollbepackt mit Terminen und Stapeln an Arbeit, so gross wie der neue Prime-Tower. Wie ihr seht, war also nichts mit Füsse hochlagern und „chillen“. Aber wer weiss was die nächste Woche bringt…