Wer hat Angst vor Virginia Woolf? @ Schauspielhaus
Robert Salzer - Das bereits etwas ältere Akademikerehepaar Martha und George hat zu später Stunde noch Gäste eingeladen, nämlich den jungen Biologieprofessor Nick und seine Ehefrau Süsse. Der Abend beginnt sehr vergnüglich. Es wird gescherzt und vor Allem viel getrunken. George zeigt sich ...
Regisseur Wilfried Minks, der gleichzeitig auch das Bühnenbild entworfen hat, zeigt das Stück von Edward Albee in einer klassischen Umgebung. Links die Hausbar, in der Mitte ein grosses Sofa und rechts der obligate Kamin. Schön sieht das aus, wirkt aber doch irgendwie einfallslos. Genauso lässt sich auch die Inszenierung beschreiben. Das Publikum wird zwar gut unterhalten, aber es fehlt das gewisse Etwas in der zwei Stunden dauernden Vorführung. Lacher gibt es einige, diese sind aber dem Text und nicht der Inszenierung zuzuschreiben. Gerd Böckmann als George überzeugt mit seinem hervorragend gespieltem Sarkasmus. Die anderen Schauspieler sind leider Mittelmass und scheinen nicht wirklich mit ihren Rollen zufrieden zu sein.
Klassische Anordnung auf der Pfauenbühne
„Du sitzt immer nur rum und redest“, sagt George zu seiner Frau. Dieses Zitat ist sinnbildlich für die Inszenierung: Solide, aber etwas Experimentierfreude hätte nicht geschadet.
- „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“ von Edward Albee
- Regie: Wilfried Minks
- Ort: Pfauen
- Weitere Vorstellungen: 4./6./7./8./9./10./13./14./15./16. Mai