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26. Februar 2013, 00:00 Kultur International

Per Autostopp bis ans Ende der Welt

Matthias Uebelhart - Der Luzerner Cyrill Burch trampte in 22 Monaten von Luzern bis nach Papua Neuguinea nördlich von Australien.

Er wollte die weite Welt selber erfahren, riechen und erleben und wollte möglichst unkonventionell und spontan unterwegs zu sein. So stellte sich Cyrill Burch aus Luzern als Tramper an die Strasse und improvisierte sich seinen Weg durch rund 25 Länder bis ins wilde Bergland von Papua Neuguinea. Unzählige Fremde nahmen ihn in ihrem Auto, auf ihrem Boot oder auf ihrer Kutsche mit. Viele von ihnen boten ihm Gastrecht in ihren Familien. Über seine faszinierenden Erlebnisse hat Burch eine packende wie berührende Vortrags-Reportage realisiert.

Fremde Kulturen und Länder begeisterten Cyrill Burch schon von Kindesbeinen auf. Nach Abschluss seiner Maurerlehre und des Militärdienstes gab es kein Halten mehr. Bevor er sich auf seine grosse Reise aufmachte, bemerkte seine Mutter: „Die ganze Welt willst du sehen, dabei kennst du nicht einmal das, was vor deiner Haustüre liegt!“ Als Reaktion darauf packte Burch seinen Rucksack und wanderte die Grenze seines Heimatkantons Luzerns ab.

Beim Abschied fielen kaum Tränen. Burch: „Die Welt hat mich schon immer gelockt. Ich bin halt ein‚ Löitschifüdle‘. Schon als 17jähriger stoppte ich Autos und reiste so nach Polen und Tschechien. So lernten meine Eltern damit umgehen, dass ich von Zeit zu Zeit einfach weg bin.“

Die 22monatige Reise führte Cyrill Burch nach Skandinavien, durch Russland, die Mongolei, China, Tibet, Laos, Kambodscha, Vietnam, Thailand und durch die Inselstaaten Südostasiens bis ins Hochland von Papua Neuguinea. „Ich hätte mir nie träumen lassen, wie viel es auch in unserer heutigen Welt zu entdecken gibt.“

Burch ernährte sich in Skandinavien viel von selbstgefangenen Fischen und campierte irgendwo im Wald. Immer möglichst bei den Leuten vor Ort und mit einem Minimum an Geld, führte ihn die Reise immer weiter nach Osten.

Unterwegs begleitete ihn ein aufmerksamer Blick. Er beobachtete das politische Innenleben von China genauso wie den Alltag eines indonesischen Reisbauern. Fragen über das Leben und die Perspektiven der heutigen jungen Generation beschäftigten ihn. Wohin steuert diese Welt? In was für einer Welt wollen wir leben, und wie wird unsere Zukunft aussehen?

Obwohl er auch in brenzlige Situationen geriet, hielt Burch immer an seiner Grundeinstellung fest: Menschenvertrauen! „Das grösste Glück meiner Reise war die Erfahrung, wie gut Menschen sind. Wenn sie irgendwie können, dann helfen sie dir. Welcher Kultur oder Religion du angehörst, ist dabei nicht einmal entscheidend. Ich habe ein paar persönliche Helden angetroffen, ohne welche mein Leben so gut wie sicher verloren gewesen wäre!“
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