Karen O., der Moskito und viel Gospel
Patrick Holenstein - Ziemlich genau vier Jahre nach "It's Blitz!" veröffentlicht Yeah Yeah Yeahs, die Kult-Gruppe um Sängerin Karen O., ihr viertes Studioalbum und ja, um Gospel kommt man nicht herum.
Lange musste man auf das neue Album der Yeah Yeah Yeahs warten. Die Band war inzwischen aber nicht untätig. Insbesondere Karen O. hat zum Beispiel den Soundtrack zum Spielfilm "Where The Wild Things Are" komponiert. Aber irgendwann konzentrierten sich Karen und ihre Bandkollegen Nicholas Zinner und Brian Chase auf die Arbeit am neuen Album. "Mosquito" heisst die Scheibe. Zwar fehlt bei den ersten paar Durchgängen eine Single, die klar das Zeug zum Indentifikationssong hat, wie etwa "Maps" oder "Gold Lion", aber dafür zeigt sich das Trio aus New York äusserst vielseitig.
"Under The Earth" sticht schnell heraus. Der feine Rhythmus, der wohl nicht ungewollt an markante Marschmusik erinnern soll, und der sirenengleiche Gesang von Karen bilden den roten Faden, das Kernelement im sonst entspannten Beat der kleinen Hymne. "Slave" weckt mit quietschenden Elementen und geerdetem Gesang aber schnell aus der Lethargie. Wer befürchtet, dass die Band ruhig geworden ist, kann spätestens jetzt beruhigt sein. YYYs liefern auch auf "Mosquito" noch straighten Indie-Rock, aber sie haben - so scheint es - die Ruhe für sich entdeckt und das steht der Kultband ausgesprochen gut. Zu beweisen gibt es schliesslich nicht mehr viel und dementsprechend gemütlich klingt "Mosquito" und wenn mit "Wedding Song" die Platte schliesslich mit Kirchenglocke und an Mantras erinnerndem Gesang ausklingen lässt, ist der Kreis zum Opener wieder geschlossen und man hat das gute Gefühl, das alte Bekannte zurückgekehrt sind.