Review: Isis @ Mascotte
Simon Knopf - Am Freitag, 25.4. hatte man im Mascotte die Möglichkeit, Isis zu bestaunen. Eine solche grossartige Band, in einem solch intimen Rahmen, die Vorfreude war gross. Zurecht, wie man sich um Punkt 22:05 Uhr sagen konnte. Doch der Reihe nach.Denn auch das Vorprogramm konnte sich sehe...
Denn auch das Vorprogramm konnte sich sehen lassen. Es spielte zuerst, und zwar um ca. 19:15 Uhr, die Band Jakob. Eine Band, drei Leute, wunderschön harmonische, sich stetig steigernde Musik, trotz nur einer Gitarre dicht und voll, als Vorband für ein Isiskonzert durchaus als Idealfall zu bezeichnen. Schade nur, dass das dichte Programm keine Zugabe zuliess und die Band den ihr gebührenden Applaus kaum in Empfang nehmen konnte, sondern sich unverzüglich dem Abräumen ihres Equipments widmen mussten. Zu zwei innigen Verneigungen reichte es dennoch.
Ähnlich hektisch wurde es danach mit The Austerity Program, einer zweiköpfigen (!) Band aus New York. Diese gaben fünf (in Zeichensprache fünf Finger hoch) Songs zum Besten. Ein Bass, eine Gitarre, ein elektronisch aufgenommenes Drumset. Sieht man eher selten, somit eher unkonventionell, dennoch waren ihre vergleichsweise schnelleren, teilweise schon fast technoiden Songs durchaus unterhaltsam. Um 20:15 Uhr war jedoch auch dieser Spuk vorbei.
Ca. 20:35 Uhr: Isis. Die Band liess keinen Zweifel aufkommen, dass sie auch live einen Sound kreieren kann, der mitreisst. Energisch, packend, wuchtig, roh und voller Kraft, aber auch ruhig und besinnlich, immer voller Dynamik. Mit welchen Attributen man auch immer die Musik von Isis verbindet, die Jungs aus den Vereinigten Staaten ermöglichten jedem Konzertbesucher sofort, sich in ihrem Sound zu verlieren. Einheits-Headbanging im Zeitlupentempo. Insgesamt optimale Soundqualität, ein klarer, deutlicher Gesang und eine gelungene Songauswahl, welche zum einen aus älteren Stücken wie beispielsweise dem grandiosen The beginning and the end, zum anderen aber auch aus mehreren Songs von der neusten Platte In the absence of truth bestand. Isis wurden den hohen Erwartungen mühelos gerecht. Und dann wars plötzlich vorbei, Zeit blieb für einen Song als Zugabe, 22:05 Uhr, Konzertende, Licht an, der einzige Wehrmutstropfen des Abends. Die Hektik passte irgendwie gar nicht zum Sound. Und das war irgendwie auch schade, ich hätte noch viel viel Zeit gehabt...
Verfasst von Claudio Peter