My Name Is George - "Black And Blue"
Silvan Gertsch - "Why won't you be my love", schreit Albert Den Dekker wuchtig ins Mikrofon. Ein einziger Satz reicht aus, und man ist mittendrin gefangen in der Welt von My Name Is George. In einer Welt, in der betont melodiöse Sixties-Beats Hand in Hand gehen mit wuchtigen Rock'n'Roll-Tunes. "...
Das eingangs angetönte, impulsive "Why Won't U B My Luv" setzt die Messlatte auf "Black And Blue" hoch an. Nur wenige der nachfolgenden Songs vermögen sich dieser Intensität anzunähern, die der Opener ausstrahlt. Das ist insofern nicht tragisch, weil sich My Name Is George auf den zwölf Stücken auf ihrem Zweitling nicht immer in eine rockige Richtung bewegen und deshalb auch nicht zwingend intensiv klingen müssen. Zusammen mit dem unbequemen, im 60er-Garage-Rock-Stil gehaltenen "You're Not Good" sowie mit dem geradlinigen "(I'm In Love With) Emily" bildet das erste Stück auf dem neuen Album der Winterthurer das rockige Fundament, das den poppigen Überbau tragen soll. Stellenweise muss dieses Fundament wirklich viel Ballast stützen - etwa auf "It's Good To Be Lonely", das als Zwilling sämtlicher Lovebugs-Balladen durchgehen könnte. Oder auf dem kurzen Intermezzo "Honey B", dem es nicht gelingt, den Kopf zum richtigen Zeitpunkt aus der Kitsch-Schlinge zu ziehen.
Daneben geben sich My Name Is George allerdings keine Pop-Blösse. Egal ob auf der ersten Single "Radio", ob auf dem am deutlichsten von der britischen Musik der 60er-Jahre inspirierten "Mary-Jane" oder ob auf dem lässigen "Making the Best of A Hopeless Situation" - die Winterthurer wissen, wie packende Melodien und eingängige Refrains klingen sollen. Dennoch, der Höhepunkt auf "Black And Blue", das am 16. Mai erscheint, ist weder eine poppige, noch eine rockige Nummer, sondern das skurril-morbide "The Undertaker".