Review: Jovanotti @ Hallenstadion Zürich 14.5
Sarah Ruediger - Auf seiner Safari-Tour machte Jovanotti am letzten Mittwoch Halt im Hallenstadion Zürich. Lorenzo Cherubini alias Jovanotti hat die mit 6500 Fans mit einem italienischen Konzertfeuerwerk bezaubert und das Hallenstadion kurzerhand in den Ombelico Del Mondo verwandelt.Der 1966 geb...
Der 1966 geborene Römer, ist bereits seit den 80ger Jahren im italienischen Musikgeschäft etabliert und hat seine allerersten Erfolge als Vorreiter der italienischen Rap und HipHop-Szene gefeiert. Doch das einstige Idol der Paninari, der italienischen Jugendbewegung die Ende 80ger als erste auf Hip Hop und amerikanischen Fastfood geschwört haben, hat sich längst zu einem musikalischen Multitalent und Sound-Individualisten entwickelt. Entsprechend originell wurde das Publikum auf das bevorstehende Konzertereignis bereits vor dem Konzert mit den auf einen riesigen Bildschirm projizierten Jovanews lehrreich unterhalten. Unter anderem konnte man (natürlich auf Italienisch versteht sich) folgende wissenswerte Dinge lesen und lernen: Der Mensch hat während seinem Leben im Schnitt 7200 Orgasmen. Eine Giraffe hat auch nur sieben Halswirbel wie wir. Ein Baby schreit mit bis zu 90db. Die grösse Zelle ist die weibliche Eizelle und die meist gesprochene Sprache ist Mandarin etc.
Nach diesem bisschen Nachhilfe an 'Allgemeinbildung' begann das Konzert mit einer Live-Übertragung von Jovanotti inklusive Band der sich noch Backstage in der Mensa vergnügte und ein Stück performte. Doch schliesslich war es endlich soweit und der eigentliche Event des Abends begann mit Dunkelheit, einem Leuchtjacket, deftigen Beats und wummerdem Sound und das Ganze zu dem Song Safari aus dem gleichnamigen, aktuellen Album. Schlag auf Schlag folgten Klassiker aus Jovanottis Repertoire wie Penso Positivo, Serenata Rap und auch das basslastige und rhythmisch trickreiche Tanto. Der erste Teil des Konzerts überzeugte vor allem durch die energiegeladene Bühnenperformance von Jovanotti on Stage. Unermütlich tantze und rannte er auf der schwungförmigen Stageverlängerung herum, die Tief bis in die Halle reichte und begrüsste oder animierte die Fans mitzumachen. Ausserdem leistete die Band und insbesondere die zwei Drummer on Stage eine erstklassige Soundarbeit.
Nach diesem wilden Rock-Funk-Hiphop-Mix folgte ein ruhigerer akkustik Teil mit Songs wie Moriro'D'Amore, Ti Sposero und auch Gente Della Notte. Zwischen den Songs scherzte Jovanotti gut gelaunt und erklärte eifrig auf italienisch und mit gebrochenem Deutsch was es eigentlich so mit manchem Song auf sich hat. Nach diesem besinnlicheren Teil des Konzerts folgte nochmals ein absolutes Songfeuerwerk bei denen es auch die letzten Zuschauer nicht mehr auf den Sitzen hielt, angefangen L'Ombelico Del Mondo, Fango und Mi Fido Di Te bis hin zu Ragazzo Fortunato. Alles in allem eine abenteuerliche und wagemutige Soundsafari mit italienischer Reisebegleitung von bester Güteklasse - Adrenalinkick garantiert.