Filth @ Zurich Film Festival
Joel Walder - Irvine Welshs Roman „Filth“ galt bislang als unverfilmbar. John S. Baird hat sich dennoch an das Drehbuch gewagt und James McAvoy an Bord geholt. Entstanden ist ein böser Film, der die Lacher (meist) auf seiner Seite hat.
Was nach einem düsteren Drama klingt, ist vielmehr eine rasante, überspitzte, dreckige, brutale, tiefschwarze Komödie mit Krimieinschlag, die vor allem zu Beginn mit einem grandiosen Tempo und zündenden Gags auftrumpft. Auch für einige satirische Blicke auf die schottische Gesellschaft ist der Film zu haben.
Das von Regisseur John S. Baird verfasste Drehbuch basiert auf der Romanvorlage von Irvine Welsh, der bekanntlich mit Trainspotting eine Steilvorlage zur Lancierung von Danny Boyles Karriere schrieb. Nun, ein zweiter Trainspotting ist Filth nicht geworden. Baird kommt stilistisch einfach nicht ganz an Boyle ran. Man merkt schon, dass die Filmemacher ihrem extravaganten Film auch einen extravaganten Auftritt gönnen wollten, doch manchmal scheinen die Versuche etwas halbpatzig. Gut sind die Szenen mit Bruces Frau, die eine weichgezeichnete Stilisierung verpasst kriegten, was auch inhaltlich von Bedeutung ist. Andere Stellen, wie beispielsweise Bruces Besuche beim Psychiater, wurden halbherzig auf surreal getrimmt und wirken seltsam unmotiviert.
Filth lief als Gala Premiere und kommt am 17.10.2013 in die Kinos.